Das Wasserbecken im Reaktorgebäude des Atomkraftwerks Neckarwestheim 2 (Kreis Heilbronn) schimmert blau wie im Hallenbad. Unten am Grund ist ein Schachbrettmuster zu erkennen. Das seien die Kammern mit den Brennelementen, erklärt Jörg Michels, Leiter der EnBW Kernkraft GmbH.
Insgesamt 665 Brennelemente werden so heruntergekühlt, dass sie in drei bis vier Jahren in Castorbehälter verpackt und im Zwischenlager untergebracht werden können, so Michels weiter.
Rückbau soll 15 bis 20 Jahre dauern
Am Montag hat die Energie Baden-Württemberg zu einem Presserundgang eingeladen, um darüber zu informieren, wie es weitergeht. 15 bis 20 Jahre soll der Rückbau insgesamt dauern, heißt es.
Bereits jetzt sei die Abschaltung unumkehrbar, so Geschäftsführer Michels. Dafür macht er planungsrechtliche Gründe verantwortlich. Es gebe keine Betriebserlaubnis mehr, die müsse erst wieder beantragt werden, bevor das Kraftwerk hochgefahren werden könne. Und für solch einen Antrag gebe es keine rechtliche Grundlage. Außerdem sollen im Sommer bereits wichtige Betriebsteile demontiert sein.
Für 600 Beschäftigte geht die Arbeit weiter
Derzeit arbeiten im Atomkraftwerk Neckarwestheim rund 600 Menschen. Für sie gibt es laut EnBW eine langjährige Arbeitsplatzgarantie. Demnach sollen sie den Rückbau durchführen, anschließend könnten sie an anderen Stellen im Unternehmen unterkommen - wobei viele Mitarbeitende dies gar nicht mehr betreffe. Ihr Durchschnittsalter liege bei 50 Jahren.