In der vergangenen Woche haben Feuerwehr, Ordnungsamt und Stadtverwaltung in einer gemeinsamen nächtlichen Kontrollaktion die Rettungswege in Heilbronn überprüft. Anlass der Maßnahme: Immer wieder werden diese lebenswichtigen Zufahrten - vor allem in den Abend- und Nachtstunden - von parkenden Autos blockiert. Warum nächtliche Kontrollfahrten mittlerweile Routine sind, erklärt Jürgen Vogt von der Heilbronner Feuerwehr.
In Köln [...] hat ein Fahrzeug die Feuerwehr behindert, was sogar zu einem Todesfall geführt hat.
Rettungswege blockiert? Für Falschparker könnte es teuer werden
Denn Falschparker riskieren eben nicht nur ein Bußgeld, sondern im schlimmsten Fall Menschenleben. Deshalb werden auch in Heilbronn die nächtlichen Kontrollfahrten weiterhin regelmäßig stattfinden, wie Jürgen Vogt ankündigt. Die aktuelle Fahrt führte in der vergangenen Woche durch die Innenstadt sowie mehrere Stadtteile. Zwar konnte die Drehleiter überall passieren, schreibt die Feuerwehr auf ihrer Facebook-Seite, aber mehrfaches Rangieren kostete oft wertvolle Zeit.
Falschparkern drohen dabei auch ernsthafte Konsequenzen: Neben Verwarnungsgeldern kann im Extremfall auch ein Abschleppfahrzeug angefordert werden. "Die nehmen das Auto mit, was richtig teuer wird", warnt Vogt. Insgesamt wurden 34 Verstöße festgestellt und Verwarnungsgelder von bis zu 55 Euro verhängt, heißt es.
Sekunden zählen: Stadt Heilbronn mahnt, Rettungswege freizuhalten
Doch es geht um weit mehr als nur finanzielle Strafen. Vogt nennt tragische Beispiele, wie etwa den in Köln: Wenn durch ein parkendes Auto ein Einsatz verzögert werde und dadurch Menschen zu Schaden kommen, müsse man sich später auch mit seinem eigenen Gewissen auseinandersetzen, mahnt er. Im Kölner Fall werde zudem wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.
Die Stadt Heilbronn appelliert deshalb eindringlich an alle Autofahrer, insbesondere in den Abendstunden darauf zu achten, keine Rettungswege zu versperren. Denn im Ernstfall zählt jede Minute – und ein blockierter Weg kann Leben kosten.
"Vor Ort äußerten sich viele Anwohner zustimmend zur Kontrollmaßnahme und forderten sogar mehr Kontrollen", schreibt die Feuerwehr in ihrem Post. Gleichzeitig zeigten sich ertappte Falschparker verständnislos. Und so ist die Zahl der angemahnten Falschparker über Jahre hinweg gleich geblieben. "Es ist nicht besser geworden", sagt Vogt. Und das sei auch der Grund, warum die Kontrollen zur Routine geworden sind.