Labrador-Dame Momo und Frauchen Anja Wagner sind ein eingespieltes Team: Auf Wagners Kommando flitzt die Hündin los, immer der Nase nach, bis sie mitten in einem Trümmerhaufen einen hilflosen Menschen aufspürt. Laut bellend macht sich Momo bemerkbar, nur um Sekunden später eine saftige Belohnung und viel Lob für die erfolgreiche Spürnase von Frauchen Wagner zu kassieren.

Flächen- und Trümmersuche
In diesem Fall ist alles nur Übung - und Spiel für Momo auf dem Trainingsgelände der Unterländer Rettungshundestaffel. Doch sollte der Ernstfall eintreten, ist das Hund-Hundehalterin-Gespann bereit, eine vermisste oder verschüttete Person aufzuspüren. Das haben sich die über 35 aktiven Mitglieder und 14 ausgebildeten Vierbeiner der Staffel zur ehrenamtlichen Aufgabe gemacht. Flächen- und Trümmersuche heißt diese Aufgabe, bei der Halter- und Hundgespann eine Einheit bilden.
Die Rettungshundestaffel Unterland besteht seit über 45 Jahren. So eine Ausnahmesituation wie die Corona-Pandemie haben aber selbst die Vereinsältesten noch nicht erlebt, sagt auch Gerhard Bindereif. Er selbst ist seit über 40 Jahren dabei.
Corona-Regeln betreffen auch Unterländer Hundestaffel
Übungseinheiten und Einsatzpläne wurden umgestellt, beispielsweise über die Woche und auf kleine Gruppen verteilt. Hygiene- und Abstandsregeln müssen eingehalten werden. Zu Einsätzen fahren die Mitglieder einzeln, sagt Leiter Günter Baumann.
Für die Hunde ist alles wie immer
Mehrmals wurde die Hundestaffel in den vergangenen Wochen zu Einsätzen gerufen, immer wieder mussten die Vierbeiner im Einsatz mit ihren Halterinnen und Haltern unter den ungewohnten Bedingungen den richtigen Riecher beweisen. Die Hunde, so sagen die Vereinsmitglieder, bekommen von der Corona-Pandemie allerdings nicht viel mit. "Für Australian Shepherd 'Bobby' hat sich nicht viel geändert", sagt Bindereif. Die Tiere freuen sich immer, wenn sie einander wieder sehen, so Wagner. Und so ist es auch bei den menschlichen Einsatzkräften der Hundestaffel: "Ich wünsche mir nur, dass wir uns bald alle wieder gesund treffen können."