Reifenwechsel (Foto: SWR, Rosi Düll)

Hochbetrieb in Werkstätten

Winterreifen-Wechsel in Lauda: Monteure arbeiten am Limit

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Rosi Düll

Zur Reifenwechsel-Saison herrscht Hochbetrieb in den Werkstätten. Klimawandel und Lieferschwierigkeiten beeinflussen das Winterreifen-Geschäft. Gefragt sind Allwetterreifen.

In der Werkstatt bei "Gummi Krimmer" in Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis) ist Hochsaison. Alle Hebebühnen sind belegt, der Schlagschrauber rattert ununterbrochen. Im Akkord ziehen Firmenchef Norbert Kordmann und seine Mitarbeiter Winterreifen auf die Fahrzeuge. So geht das seit Anfang Oktober. "Alle sind am Limit", sagt Kordmann und ergänzt: "In den acht, neun Wochen machen wir rund 30 Prozent unseres Jahresumsatzes im Reifenhandel".

SWR-Reporterin Rosi Düll berichtet aus der Werkstatt von "Gummi Krimmer" in Lauda-Königshofen:

Klimawandel spielt Monteuren in die Karten

Das Geschäft habe sich verändert - auch durch den Klimawandel, "der uns in die Karten spielt", sagt der Geschäftsführer. "Dadurch kommt es nicht mehr ganz so geballt". Manche Kunden würden aber regelrecht zocken und warten, bis die erste Schneeflocke fällt. Außerdem gehe der Trend zu Ganzjahresreifen, die Kordmann nur für Wenigfahrer in flachen Regionen empfiehlt, für Winterreifen seien sie kein Ersatz.

Ein Allwetterreifen ist kein Ersatz für einen Winterreifen.

Und: Zu Beginn der Saison sollte ein Winterreifen mindestens vier Millimeter Profil haben. "Grob fahrlässig" nennt er die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern.

Lieferschwierigkeiten bei einzelnen Herstellern

Während alle in der Werkstatt Vollgas geben, wird der Reifenhandel in diesem Jahr teilweise ausgebremst. Kordmann berichtet von Lieferschwierigkeiten. Obwohl er für seinen Betrieb bereits im Mai disponiert habe, seien noch nicht alle bestellten Reifen ausgeliefert. Einzelne Hersteller hätten Probleme. Von echten Lieferengpässen will er aber nicht sprechen. Wenn Kunden nicht auf eine Reifenmarke festgelegt sind, "dann funktioniert's".

Ausnahmezustand herrscht in der Werkstatt immer dann, wenn es Glatteis-Meldungen oder die erste Schneewarnung gibt. Dann klingelt das Telefon ununterbrochen. "Viele warten halt bis zum Schluss und haben dann aber keine Zeit", sagt Josef Konrad im Büro. Die Reifenwechsel-Hochsaison ist für alle im Traditionsbetrieb in Lauda hart und arbeitsintensiv. Immer weniger Betriebe bieten den Service überhaupt noch an, berichtet Geschäftsführer Kordmann und ergänzt: "Immer weniger wollen sich die Hände schmutzig machen". Die körperliche Arbeit in der Werkstatt schlaucht. "Nach zwölf Stunden kriege ich noch die Nachrichten mit, danach nix mehr", gesteht der Firmenchef.

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