Auf die verordnete Stallpflicht für Geflügel im Kreis Heilbronn reagieren Betroffene noch entspannt. Die aktuelle Verfügung gilt erst einmal bis zum 31. März.
Landwirt Bernd Angelberger aus Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) ist beruhigt: Die Ställe seien extra großzügig geplant gewesen und auch nicht voll besetzt. Zusammen mit einem Scharrraum mit Tageslicht gebe es genug Platz für die Hühner. Die Fenster seien mit Gittern gesichert, außerdem achte er jetzt noch mehr darauf, mit den Schuhen nichts von draußen einzuschleppen. Allerdings bemängelt Angelberger, dass es momentan natürlich komplett offen sei, wie lange die Stallpflicht gelten würde, ob das Datum 31. März verlässlich sei. Da sei man momentan etwas in der Schwebe.
Tripsdrill: Nur wenige Tiere betroffen
Im Wildparadies Tripsdrill würden die Zuschauer praktisch nichts von der aktuellen Situation bemerken, sagte Birger Meierjohann dem SWR. Das Team achte bei der Arbeit mit den Greifvögeln noch stärker auf die Hygiene: Mitarbeitende betreten die Volieren nur mit zusätzlicher Schutzkleidung, die vorher desinfiziert und direkt danach entsorgt wird. Das restliche Programm könne aber wie gewohnt stattfinden, da Greifvögel von der Allgemeinverfügung nicht betroffen seien.
Die Stallpflicht betreffe im Wildparadies nur Laufenten und Gänse, das seien aber nur wenige Tiere. Man habe auch den Vorteil, dass es im Wildparadies keine großen Gewässer gebe: Diese würden Wasservögel anziehen, da sei die Gefahr größer, dass Krankheiten von außen eingeschleppt werden.
Greifvogelpflegestation: Quarantäne für Neuankömmlinge
Bei der Greifvogelpflegestation in Bad Friedrichshall (Kreis Heilbronn) setzt man auf Quarantäne: Neuankömmlinge werden erst isoliert und getestet, das könne jeweils ein paar Tage dauern. Helmut Weber, Leiter der NABU-Greifvogelpflegestation, ist froh, eine solche Quarantänestation zu haben, sagte er dem SWR.
Danach können die Tiere aber mit den anderen zusammengelegt werden. Wenn sie gesund gepflegt seien, würden sie auch ganz normal freigelassen. Für die Mitarbeiter heißt das aber vor allem mehr Arbeit. Und was die Kosten für die zusätzlichen Tests angeht, die müssten ebenfalls aus dem normalen Etat bestritten werden.