Der Deutsche Fechter-Bund hat die Ausrichtung des Frauenflorett-Weltcups im Mai in Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis) zurückgegeben. Damit reagierte er auf die Wiederzulassung russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten bei internationalen Wettbewerben durch den Weltverband FIE (Fédération Internationale d'Escrime). Der Landessportverband Baden-Württemberg begrüßt die Absage des Turniers am Fecht-Bundesstützpunkt in Tauberbischofsheim.
Sanktionslinie nicht unterlaufen
In Tauberbischofsheim selbst hat der Verband das Sagen. Hätte aber nicht der Deutsche Fechter-Bund reagiert, dann hätte der Verband selbst das Turnier abgesagt, sagte der Präsident des Landessportverbandes Baden-Württemberg, Jürgen Scholz, dem SWR. "Wir waren uns einig, dass wir die Veranstaltung auf jeden Fall absagen werden, weil wir die Sanktionslinie des deutschen Sports und der EU nicht unterlaufen wollten, und das Hausrecht hätte uns diese Möglichkeit eröffnet", so Scholz weiter.
Absage nachvollziehbar, aber finanzieller Schaden
Der Fecht-Club Tauberbischofsheim hatte als Ausrichter des Weltcup-Tuniers am Bundesstützpunkt schon eine Menge organisiert. Die Absage trifft den Verein hart, insbesondere finanziell.
"Ich kann das nachvollziehen, dass es abgesagt worden ist. Es sind natürlich dem Verein auch Kosten entstanden [...] mal schauen, was da auch finanziell auf den Verein zukommt."
Auf welche Summe sich die Verluste belaufen, das sei noch nicht zusammengerechnet. Es seien beispielsweise Flug- und Hotelkosten für Kampfrichter und Ausgaben für Sponsoring zu bezahlen, sagte Rupp.
"Von sportlicher Seite glasklar"
Er betont aber auch, dass die Entscheidung "von der sportlichen Seite glasklar" ist. Rupp sagte dem SWR, er finde die Wiederzulassung der russischen und belarussischen Athleten "erschreckend" und könne nachvollziehen, dass der Frauenflorett-Weltcup in Tauberbischofsheim deshalb nun abgesagt werden musste.