Die Gewerkschaft ver.di und der Beamtenbund dbb haben 10,5 Prozent mehr Einkommen für die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen gefordert - mindestens aber 500 Euro pro Monat. Verhandelt wird Anfang kommenden Jahres für rund 2,5 Millionen Beschäftigte der Kommunen und des Bundes. Die Gewerkschaften begründen die Forderung unter anderem mit der hohen Inflation. Auch beim DGB Heilbronn-Franken sieht man das so. Die Vorsitzende Silke Ortwein sagte dem SWR: Auch wenn das Gejammer auf Arbeitgeberseite groß sei, sei klar, dass was Größeres kommen müsse. Gerade im öffentlichen Dienst ist es Ortwein zufolge kaum mehr möglich, Stellen zu besetzen. Die Löhne seien nicht mehr wettbewerbsfähig.
Arbeitgeberseite kritischer
Etwas anders sieht das der Eppinger Oberbürgermeister Klaus Holaschke (parteilos), der auch Vizepräsident des Gemeindetags ist. Die ver.di-Forderung nach einer mehr als zehnprozentigen Lohnsteigerung im öffentlichen Dienst ist Holaschke zu hoch. Wie er dem SWR sagte, findet er eine Lohnerhöhung aber wichtig, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. "10,5 Prozent ist eine Ansage, die - wenn man nur die Zahl betrachtet - nicht leistbar ist", so Holaschke. Deshalb müsse es bei den Verhandlungen zu einem Abschluss kommen, der es den Beschäftigten möglich mache, Preissteigerungsraten aufzufangen. Zum Paket gehört aber, Fachkräfte zu gewinnen. Auch ausländische Fachkräftegewinnung mit einfacheren Hürden müssten in dem Paket laut Holaschke abbildbar sein.