Der Bund hat am Mittwoch das neue Infektionsschutzgesetz auf den Weg gebracht. Die vom Kabinett gebilligten Pläne sehen unter anderem eine bundesweite FFP2-Maskenpflicht in Flugzeugen und Fernzügen vor. Kinder zwischen 6 und 14 Jahren sowie Personal sollen auch medizinische Masken tragen können.
In Kliniken und Pflegeheimen soll bundesweit Maskenpflicht gelten, dort soll man vor dem Zutritt auch einen negativen Corona-Test nachweisen müssen. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in Heilbronn-Franken halten das für notwendig.

DRK-Kreisverband Heilbronn begrüßt Maskenpflicht
Die Maske hatte sich zwar schon häufiger zum Streitthema entwickelt, aber die Erfahrungen zeigen, dass sie "ein wirksamer Schutz in der Versorgung von vulnerablen Gruppen ist", wie Ludwig Landzettel dem SWR Studio Heilbronn sagte. Der DRK-Geschäftsführer beim Kreisverband Heilbronn stelle sich damit hinter die Meinungen der Experten. Besonders in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern könnten somit Infektionsketten wirksam unterbrochen werden, so Landzettel weiter.
Impfzentren wohl nicht mehr nötig Corona-Herbst: Ärzte rechnen nicht mit "Run" auf neuen Impfstoff
Ärzte in Heilbronn-Franken blicken dem Corona-Herbst und einer weiteren Welle abwartend entgegen. Auf eine Impf-Nachfrage fühlen sie sich vorbereitet, dennoch müsse man abwarten.
Heilbronnerinnen und Heilbronner größtenteils dafür
Eine SWR-Umfrage in der Heilbronner Innenstadt am Mittwochvormittag hat ergeben: Ein Großteil der Menschen befürwortet die Forderung der Bundesregierung.
Die Länder sollen zudem vom 1. Oktober bis 7. April 2023 abgestuft nach Infektionslage weitere Vorgaben anordnen können. Dazu zählen Maskenpflichten in Bussen und Bahnen im Nahverkehr sowie in öffentlich zugänglichen Innenräumen. Dies wurde bei den Befragten in Heilbronn hauptsächlich positiv aufgenommen.
Gegner der Maskenpflicht waren ebenfalls unter den Befragten, wollten sich allerdings nicht vor dem Mikrofon äußern. Hier war zu hören, die Maskenpflicht bringe sowieso nichts, man sei schon lange genug mit Maske herumgelaufen, aber auch allgemeine Regierungskritik.
Akzeptanz bei Mitarbeitenden weiter hoch
Ganze Schichten in einem Rettungswagen oder in einer Pflegeeinrichtung mit einer Maske zu absolvieren sei anstrengend, bekräftigt der DRK-Geschäftsführer Ludwig Landzettel. Die Akzeptanz unter den Mitarbeitenden im Gesundheitswesen sei aber weiterhin hoch.
Eine stärkere Ermüdung spüre Landzettel hingegen bei der Bevölkerung. Dies äußere sich vor allem beim Kontakt mit Besucherinnen und Besuchern von Pflegeheimen. Aber auch in den SLK-Kliniken Heilbronn komme es immer wieder zu Diskussionen mit Besuchern, wie Sprecher Mathias Burkhardt mitteilte.

Maskenpflicht wichtig, um Krankenhäuser weiter zu entlasten
Um die Krankenhäuser auch im Herbst und Winter weiter zu entlasten, sei die Fortführung der Maskenpflicht unumgänglich, sagt SLK-Sprecher Mathias Burkhardt. "Im Herbst und Winter werden die Infektionen wieder deutlich zunehmen. Wenn wir dann in Innenräumen Maske tragen, kann das helfen, Infektionsketten zu unterbrechen."
Der vom Kabinett gebilligte Entwurf geht nun in den Bundestag und könnte dort am 8. September beschlossen werden. Zustimmen muss dann auch noch der Bundesrat.