Marktstand in Heilbronn (Foto: SWR)

Inflation und Ukraine-Krieg noch nicht angekommen

Vorerst keine Preiserhöhungen auf dem Heilbronner Wochenmarkt

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Dem Geldbeutel geht es an den Kragen: Inflation, Ukraine-Krieg, steigende Lebenshaltungskosten. Erzeuger spüren das, aber auch die Kunden auf dem Heilbronner Wochenmarkt?

Der Markt ist nicht voll. Die Händler kommen vor allem aus dem näheren Umland. Die Kunden vor allem aus der Stadt. Laufkundschaft ist nicht mehr so sehr unterwegs, merken die Händler. Aber die Stammkunden kommen nicht umsonst weiterhin: Sie schätzen die regionalen Produkte mit guter Qualität - und stabilen Preisen.

Regionale Produktion kostet

Die Preise sind auf dem Markt bisher nicht höher geworden. Noch können es die Produzenten aus dem Heilbronner Umland verschmerzen, heißt es überwiegend. Dumpingpreise habe es noch nie auf dem Markt noch nie gegeben, regionale Herstellung koste ohnehin, gerade wenn es Bio-Qualität ist. Doch Stammkunden kommen oft gerade deswegen.

"Als Direktvermarkter hast du das in der Hand. Da müssen wir die Preise bisher nicht anheben. Nicht alles ist teurer geworden."

Markt Heilbronn (Foto: SWR)
Heilbronner Wochenmarkt: weniger Laufkundschaft - dafür treue Stammkunden

Stammkunden schätzen Einkaufserlebnis auf dem Heilbronner Wochenmarkt

"Allein die Farben von Obst und Gemüse machen Appetit", lächelt eine Kundin und ergänzt, sie schätze es, auch mit ihrem Händler "zu quatschen". Das gehöre für sie mittlerweile dazu. Dass die Preiserhöhungen auf dem Heilbronner Wochenmarkt bisher nicht angekommen seien, sei für sie ein weiterer Grund, regional und saisonal einzukaufen. So mancher Händler hat sein Angebot auch erweitert, neben Eiern gibt es jetzt auch verschiedene Öle und Liköre.

"Ich finde unser Essen sowieso eher zu billig. Ich finde, dass anständiges Anbauen und Produktion ihren Preis haben müssen. Die industrielle Landwirtschaft ist nicht so förderlich für unsere Umwelt."

Markt Heilbronn (Foto: SWR)
Die Händler auf dem Heilbronner Wochenmarkt können die Preise bisher noch halten.

Direktvermarkter auf dem Wochenmarkt fehlt Verständnis für Preissteigerung

Preissteigerungen bei Lebensmitteln gibt es demnach also nicht auf dem regionalen Markt, sondern vor allem in Supermärkten. Was wiederum die Direktvermarkter aus dem Heilbronner Umland auf dem Wochenmarkt nicht ganz verstehen. Die Preise für Lieferanten seien schon vor längerem, also vor Inflation und Ukraine-Krise, ausgehandelt worden, heißt es da. Und vom jetzt höheren Preis im Supermarkt komme beim Produzenten eigentlich gar nichts an, wird auf dem Markt in Heilbronn vermutet.

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