Die Frankenbahn von Würzburg über Heilbronn nach Stuttgart ist vor allem im Bereich zwischen Lauda (Main-Tauber-Kreis) und Osterburken (Neckar-Odenwald-Kreis) immer wieder in der Kritik, unter anderem wegen zu schlechter Anbindungen und Zugausfällen und zu wenig Haltepunkten. Zwischen Lauda und Osterburken hält der Zug nur an vier Orten, deutlich mehr Orte hätten jedoch alte Bahnhöfe.
Am Bahnhof Königshofen (Main-Tauber-Kreis) haben am Freitag die Landräte des Main-Tauber- und Neckar-Odenwald-Kreises sowie acht Bürgermeister deshalb gemeinsam zahlreiche Forderungen zur Zukunft der Frankenbahn unterzeichnet. Das Positionspapier soll in Kürze dem Verkehrsministerium in Stuttgart übergeben werden, um damit Druck auf das Land machen.
Ausbau und Sanierung gefordert
Die Unterzeichner fordern vom Land unter anderem die Ertüchtigung von zahlreichen Haltepunkten. Zudem soll der Probebetrieb nach dem Ende 2023 in einen Regelbetrieb überführt werden, ohne dass es die beiden Landkreise etwas koste, sagte Christoph Schauder (CDU), Landrat des Main-Tauber-Kreises dem SWR. Zudem sollen die Bahnhöfe die aktuell angefahren werden, auch bereits während des Probebetriebs sukzessive ertüchtigt werden, so die Forderung.
"Wenn wir hier Bahnhöfe haben, die das Wort Bahnhof überhaupt nicht verdienen, Bahnhöfe an den Züge nicht halten können, dann ist es einem Industrieland wie der Bundesrepublik Deutschland, in einem Land der Tüftler wie Baden-Württemberg absolut unwürdig. Und es ist eine Schande."

Vier Kommunen nicht in den Planungen
Die Ortsvorsteher von Hirschlanden (Neckar-Odenwald-Kreis), Schweigern, Unterschüpf und Sachsenflur (alle Main-Tauber-Kreis) finden ihre Orte momentan nicht als geforderte Haltestellen in dem Forderungskatalog an das Land. So würden mehr als 6.000 Menschen entlang der Strecke von einem direkten Bahnanschluss ausgeschlossen, kritisieren sie. Für Landrat Schauder ist klar, auch diese Ortschaften sollen reaktiviert werden, aber erst später.
Land richtet Forderungen an den Bund
Auch im Landesverkehrsministerium ist das Problem auf der Frankenbahn seit Jahren bekannt. Was für einen Ausbau benötigt wird und wo er am dringendsten ist, zeigt bereits eine Studie, die im Auftrag des Landesverkehrsministeriums in Auftrag gegeben und Anfang des Jahres veröffentlicht wurde. Darin sind zahlreiche Probleme und Maßnahmen aufgeführt. Das Land schiebt die Verantwortung für die Umsetzung jedoch dem Bund zu.
"Der der Bund ist als Eigentümer am Zug, der eine grundgesetzliche Verantwortung für die Eisenbahninfrastruktur hat."