Immer häufiger sind in den vergangenen Monaten Stromkabel und Starkstromkabel in der Region Heilbronn-Franken gestohlen worden, vor allem von Baustellen. Unter anderem im Juli von einem Firmengelände in Bad Rappenau-Obergimpern (Kreis Heilbronn) oder im Oktober von einer Baustelle in Ilshofen (Kreis Schwäbisch Hall).
Nachdem die Heilbronner Polizei bereits im April bundesweit agierende Metalldiebe schnappen konnte, gibt es nun den nächsten Ermittlungserfolg. Zusammen mit der Staatsanwaltschaft Heilbronn konnten gleich mehrere kriminelle Gruppierungen zerschlagen werden. Insgesamt geht es um 48 Fälle, bei denen Starkstromkabel entwendet wurden.
Ermittlungen führten die Polizei zu internationalen Diebesbanden in Bulgarien
Die Staatsanwaltschaft und die Polizeidirektion Heilbronn hatten die Federführung, sagte ein Sprecher dem SWR. Beteiligt waren auch bulgarische Ermittler und Europol. Die Spuren führten die Beamten nach Bulgarien, denn dort haben sich die meisten Bandenmitglieder aufgehalten. Und dort wurden die Gewinne aus dem Verkauf der Starkstromkabel verbucht.
Wie die Beamten am Mittwoch mitteilten, gab es am frühen Dienstagmorgen in Bulgarien 24 Wohnungsdurchsuchungen und sechs Fahrzeugdurchsuchungen. In Hessen wurden elf Objekte und im Saarland ein Objekt durchsucht. Allein bei den Durchsuchungen in Deutschland waren rund 100 Einsatzkräfte dabei. Die drei in Deutschland festgenommenen Tatverdächtigen wurden einem Haftrichter beim Amtsgericht Heilbronn vorgeführt. Die fünf in Bulgarien festgenommenen Verdächtigen sollen ausgeliefert werden.
Sechs Fälle in der Region Heilbronn-Franken
"Eine funktionierende Zusammenarbeit auf internationaler, insbesondere europäischer Ebene ist für eine effektive Strafrechtspflege unabdingbar", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Frank Schwörer von der Staatsanwaltschaft Heilbronn. Von den 48 Fällen mit einem Schaden von über einer Million Euro waren laut der Polizei sechs Fälle in der Region mit einem Schaden von rund 150.000 Euro.