Im Seniorenzentrum St. Bernhard in Künzelsau (Hohenlohekreis) mit 100 Bewohnerinnen und Bewohnern ist die Leiterin Claudia Alt sehr zufrieden. Die Impfbereitschaft sei generell hoch.
"Bei uns sind so gut wie alle Bewohner geboostert. Die Pflegedienstleitungen schauen sehr stark darauf und sprechen auch mit Angehörigen darüber. Wir haben hier auch flexible Ärzte, die Bewohner schnell impfen."
Landesweit: Booster-Quote geringer als gedacht
Laut Zahlen des Landesgesundheitsamtes ist die Quote der Auffrischungsimpfungen in Alten- und Pflegeheimen in Baden-Württemberg geringer als gedacht. Zwar haben gut 90 Prozent der Bewohner eine Erst- und Zweitimpfung gegen Corona erhalten. Bei den Auffrischungsimpfungen liegt die Quote aber bei lediglich 68 Prozent.
Landessozialminister Manfred Lucha (Grüne) schrieb inzwischen einen Brief an alle Heimleitungen in Baden-Württemberg. Darin appelliert er nochmals, die bestehenden Impfangebote zu nutzen.
Heimleiterin begrüßt Brief des Ministers
Leiterin Claudia Alt begrüßt den Brief des Ministers, um so erneut für das Impfen zu werben. Auch die Heimleitungen hätten hier eine ganz besondere Verantwortung.
"Wir bei uns in der Einrichtung sind in einem Impfstatus, der eigentlich dem Stand entspricht, wie es der Sozialminister gerne hätte und den ich auch richtig finde."

Main-Tauber-Kreis: 100 Prozent Booster-Quote in St. Hannah und St. Barbara
Im Main-Tauber-Kreis gibt es bereits Heime, in denen ausnahmslos alle Bewohnerinnen und Bewohner geboostert sind: Die Seniorenzentren St. Hannah in Distelhausen und St. Barbara in Grünsfeld erreichten schon vor Weihnachten eine Booster-Quote von 100 Prozent. Das sagte Ute Emig-Lange, Pressesprecherin der BBT-Gruppe Tauberfranken-Hohenlohe, dem SWR Studio Heilbronn.
"Wir haben schon sehr früh aus eigener Initiative heraus begonnen unsere Heimbewohner zu impfen, weil wir wissen, wie wichtig die Impfung ist, um die Bewohner vor Infektionen und schlimmen Krankheitsverläufen zu schützen."
Insgesamt sei die Booster-Quote in allen elf Einrichtungen der BBT-Gruppe im Main-Tauber-Kreis und im Hohenlohekreis Ende 2021 bei knapp 80 Prozent gewesen.
Aktuell gebe es keine positiven Corona-Fälle in den Heimen der BBT-Gruppe. "Das ist eine schöne Momentaufnahme, die uns sehr freut", sagte Emig-Lange dazu. Sie vermutet einen Zusammenhang mit der hohen Impfquote in den Einrichtungen.

Weiter berichtet Emig-Lange: Die allermeisten Heimbewohner seien sehr dankbar über die niederschwelligen Impfangebote, die ihnen ermöglicht werden, indem Hausärzte direkt vor Ort im Heim impfen.
Eigeninitiative von Hausärzten in Schwäbisch Hall hilft
Auch ein Sprecher des Pflegestifts Teurershof in Schwäbisch Hall sagte dem SWR Studio Heilbronn, dass die dortige Booster-Quote von über 70 Prozent, mit steigender Tendenz, auch den Hausärzten und derer Eigeninitiative zu verdanken sei.
Dass derzeit Besuch möglich ist und interne Veranstaltungen stattfinden, mache sich an der Stimmung der Heimbewohner bemerkbar, diese sei deutlich besser als im ersten Lockdown, erzählt der Sprecher weiter. Aktuell gebe es im Pflegestift keine positiven Testergebnisse.
Nicht alle Heimwohner dürfen geimpft werden
Eine Sprecherin der evangelischen Heim-Stiftung in Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) betonte, dass manche Heimbewohner aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden sollten. Das betreffe rund fünf Prozent der Heimbewohner. Aktuell liege die gesamte Booster-Quote zwischen 80 und 90 Prozent. Man bemühe sich, die Quote weiter auszubauen, hieß es.