Für die regionalen Pferdebesitzer sind sie nicht wegzudenken aus dem Veranstaltungskalender: die Pferdemärkte in Heilbronn-Franken. Doch auch im zweiten Jahr in Folge fällt ein Großteil der Traditionsveranstaltungen aus.
Traditioneller Krämermarkt zieht um: von der Innenstadt auf die Festwiese
In Heilbronn soll der Pferdemarkt in diesem Jahr vom 26. bis 28. Februar zwar wieder stattfinden, jedoch mit einer coronabedingten Änderung. Der Krämermarkt soll nicht wie bisher rund um die Veranstaltungshalle Harmonie aufgebaut werden, sondern voraussichtlich auf der Theresienwiese stattfinden. Die Festwiese sei unter den momentanen Bedingungen besser geeignet als das traditionelle Marktgelände in der Innenstadt, so die Heilbronn Marketing Gesellschaft.
"Wir sind fest entschlossen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die es unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen gibt."

"Wir sind froh darüber, dass wir alle Beschicker auf diesem Festplatz unterbekommen und gleichzeitig genug Flächen für die Passanten-Ströme garantieren können. Man kann ohne Gedränge und mit reichlich Abstand zueinander alle Stände besuchen", erklärt Alexander Ghassemi, der Projektverantwortliche bei der Heilbronn Marketing Gesellschaft. Die Theresienwiese werde eingefriedet und Zugangskontrollen sollen eingerichtet werden.
Keine Garantie, dass Pferdemarkt tatsächlich stattfindet
Eine endgültige Garantie, dass der Heilbronner Pferdemarkt stattfinden wird, sei das allerdings noch nicht.
"Natürlich beobachten wir die Situation und die Infektionszahlen weiterhin und bleiben im engen Austausch mit den Behörden."
300 Marktstände sind geplant, dazu soll es ein Riesenrad und Fahrgeschäfte geben. Die Pferdeprämierungen finden wie gewohnt auf den Reitanlagen am Trappensee statt. Dort sollen die rund 180 angemeldeten Pferde von einer Jury begutachtet werden. Die Preisverleihung für die am besten bewerteten Pferde ist dieses Jahr im kleinen Kreis im Schießhaus vorgesehen.
Absagen aus Öhringen, Creglingen, Niederstetten und Gaildorf
In Öhringen (Hohenlohekreis) habe sich der Krisenstab darauf geeinigt, den Pferdemarkt erneut ausfallen zu lassen, heißt es aus der Stadtverwaltung. Ursprünglich sollte der Pferdemarkt am 20. und 21. Februar stattfinden. Angesichts der aktuell hohen Infektionszahlen und der Omikron-Variante könne eine Durchführung aber nicht verantwortet werden. Im Krisenstab sei überlegt worden, den Pferdemarkt in den Sommer zu verlegen. Allerdings gebe es dann auch andere Veranstaltungen, wie die Messe oder das 25. Jubiläum des Hohenloher Weindorfs.
Erneut fällt das größte Volksfest im Limpurger Land aus. Die Stadt Gaildorf (Kreis Schwäbisch Hall) verkündete ebenfalls eine Komplettabsage des Pferdemarkts. Bis zu 30.000 Besucher kamen jährlich - zuletzt im Jahr 2020.
In Niederstetten (Main-Tauber-Kreis) muss man weiter auf die Feier des 175. Rossmarkt-Jubiläums warten. Diese soll 2023 nachgeholt werden. Die aktuellen Entwicklungen und daraus resultierenden Auflagen sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit der Gesundheit der Besucherinnen und Besucher ließen keinen "echten Steidemer Rossmarkt" mit Begegnung, Austausch und gelebter Gemeinschaft zu, erklären die Veranstalter des Traditionsfestes, das es seit 1846 gibt.
Und auch in Creglingen (Main-Tauber-Kreis) müssen sich Gäste und Pferdebesitzer bis zum nächsten Jahr gedulden: Der Pferdemarkt in "Creichel" - von den Einwohnern auch liebevoll "Nationalfeiertag" genannt, ist abgesagt worden. Das 100. Jubiläum konnte 2020 noch mit einem großem Festumzug gefeiert werden, jetzt hoffen Pferdefreunde aus dem Taubertal und den bayerischen Nachbargemeinden auf das kommende Jahr.