Kriminelle überzeugen mit Psycho-Tricks

Betrugsopfer verlieren Millionen: Polizei warnt vor Online-Trading-Betrug

Stand

Von Autor/in Thorsten Weik

Die Polizei meldet eine besorgniserregende Welle von Betrugsfällen mit "Online-Trading". So funktioniert die Masche der Kriminellen mit Psycho-Tricks.

Immer mehr Betrugsopfer melden sich beim Polizeipräsidium Heilbronn, weil sie auf einen Online-Betrug reingefallen sind. Die Zunahme dieser Betrugsfälle sei alarmierend, so die Polizei. Deshalb warnen die Beamten eindringlich vor dem "Online-Trading-Betrug". Die Ermittlungsgruppe "Trading" wurde im Mai 2024 im Heilbronner Polizeipräsidium eingerichtet. Seitdem wurden rund 130 Fälle bearbeitet. Die Ermittlungsgruppe ist vorrangig für den Stadt- und Landkreis Heilbronn zuständig. Allein dort geht der Schaden längst in die Millionen.

Im Stadt- und Landkreis Heilbronn wurden bereits Taten mit einem Gesamtschaden von 6,4 Millionen Euro angezeigt. Hinzu kommen mehrere Fälle im Hohenlohekreis. In nur vier besonders schwerwiegenden Fällen haben Betrüger dort zusammen 2,46 Millionen Euro erbeutet. 

Polizei erklärt den "Online-Trading-Betrug"

Die Täter nutzen Social Media oder Messenger-Dienste. Per WhatsApp oder Telegram nehmen sie Kontakt zu ihren späteren Opfern auf. Sie agieren meist aus dem Ausland. Dabei suchen sie Menschen, die sich profitable Anlagemöglichkeiten wünschen. Dabei geht es um lukrative Aktien, Fonds oder Kryptowährungen. Im Gespräch mit den Opfern versprechen die Betrüger schnelle und hohe Gewinne. Sie geben sich als persönliche Berater aus. Dann bewegen sie ihre Opfer dazu, auf einer gefälschten Trading-Plattform Geld zu investieren.

Die Betrüger kontrollieren die gefälschte Trading-Website und können so den Opfern Gewinne vorspielen. So bringen sie die gutgläubigen Anleger dazu, noch mehr Geld einzuzahlen. Gewinnauszahlungen bleiben jedoch aus. Sobald das Geld an die Betrugs-Website eingezahlt ist, ist es in der Regel auch weg. 

Das rät die Polizei zum Schutz vor Online-Trading-Betrugsmaschen 

Anleger sollten skeptisch sein. Wenn ihnen über ausschließlich digitale Kommunikationswege hohe Renditen versprochen werden, sollten sie stets die Seriosität des Anbieters hinterfragen. Warnsignale sind unrealistisch hohe Renditeversprechen und fehlerhafte Impressumsangaben.

Außerdem sollte eine Aufforderung zur Geldüberweisung ins Ausland als ernsthafte Gefahr wahrgenommen werden. Jede Geldanlage sollte mindestens einmal vor der ersten Anlage im Internet recherchiert werden. Dabei wird oft bereits offensichtlich, dass es sich nicht um ein seriöses Angebot handelt.

Betrugsopfer machen sich manchmal selbst strafbar 

Verlieren Betrugsopfer Geld an die Betrüger-Banden, kann das für die Opfer noch weitere Probleme bringen. Es bestehe die Gefahr, dass Betrugsopfer unwissentlich in Geldwäscheaktivitäten verwickelt werden, so warnt die Heilbronner Polizei. Denn teilweise erhalten Opfer auch Gelder, die sie dann weiterleiten müssen. Wer verdächtige Angebote erhält oder bereits Opfer geworden ist, sollte umgehend Anzeige erstatten. Und natürlich keine weiteren Zahlungen leisten

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