Menschen sitzen vor Bühne in Stadthalle (Foto: SWR, SWR)

Erste Planungen vorgestellt

Niedernhaller wollen neues Seniorenzentrum genossenschaftlich finanzieren

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In Niedernhall wollen Gemeinde und Bürgerschaft gemeinsam ein genossenschaftlich finanziertes Seniorenzentrum bauen. Noch in diesem Jahr könnte die Genossenschaft gegründet werden.

Die Gemeinde Niedernhall (Hohenlohekreis) und die Bürgerschaft wollen gemeinsam ein genossenschaftlich finanziertes Seniorenzentrum bauen. Über 200 Menschen haben bereits Interesse gezeigt, ihr Geld zu investieren, sagt der Niedernhaller Bürgermeister Achim Beck (parteilos). Bei einer Informationsveranstaltung zur geplanten Bürgergenossenschaft am Dienstagabend haben sich über 130 Bürgerinnen und Bürger über das Projekt informiert.

Bürgermeister will Projekt realisieren

Bürgermeister Beck ist die treibende Kraft hinter dem Projekt "Seniorenzentrum". Er hat es gestartet und in der Stadt Unterstützer gesucht. Über die Genossenschaftsanteile könnten mittlerweile über zwei Millionen Euro zusammenkommen, rechnet Beck vor, das habe er bei einer Abfrage bei den Interessierten erfahren. Die Stadt will sich mit 2,5 Millionen Euro daran beteiligten.

Die Gründe, warum Interessenten mitmachen wollen, sind unterschiedlich. Einige wollen das Seniorenzentrum realisieren, um vielleicht selbst einmal darin wohnen zu können. Andere sehen darin eine lokale Investition in die Heimat. Geplant sind neben 45 stationären Pflegeeinheiten, eine Tagespflege sowie ein Bereich für betreutes Wohnen.

"Wir wollen uns auch regional einbringen und das Geld bischen regional unterbringen."

Menschen sitzen vor Bühne in Stadthalle (Foto: SWR, SWR)
Informationsveranstaltung zum geplanten genossenschaftlichen Seniorenzentrum in Niedernhall.

Bürgergenossenschaft ist neues Modell für Seniorenzentrum

Genossenschaften sind in Deutschland zwar bereits bekannte Finanzierungsmodelle beim Wohnungsbau oder für Windkraftanlagen, genossenschaftlich organisierte Seniorenzentren hingegen sind nicht verbreitet. Keiner der Vortragenden bei der Informationsveranstaltung kannte ein vergleichbares Projekt in Baden-Württemberg.

Für den Arbeiter-Samariter-Bund Baden-Württemberg e. V. Region Heilbronn-Franken (ASB) sei es das erste Projekt dieser Art, so Geschäftsführer Steffen Kübler. Bisher finanziere der ASB Einrichtungen entweder selbst oder mit einem Investor. Kübler begrüßt das genossenschaftliche Modell in Niedernhall jedoch sehr und das Engagement vor Ort. Der ASB soll das Seniorenzentrum betreiben und ist deshalb an den Planungen von Beginn an beteiligt. Die Genossenschaft soll noch in diesem Jahr gegründet werden.

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