Die neue Verbindung wird stündlich im Heilbronner Hauptbahnhof, anstatt wie bisher vom Bahnhofsvorplatz starten. Zukünftig dauert die Fahrt nur noch 70 Minuten, eine Zeitersparnis von meist über 20 Minuten. Anders als in der Stadtbahn gibt es in den Eilzügen auch Toiletten an Bord. Beim VCD Regionalverband Hall-Heilbronn-Hohenlohe begrüßt man den Ausbau. Neben der verringerten Fahrtzeit sei damit der erste Weg geebnet für eine potenzielle Durchbindung bis nach Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall), eine komplette Elektrifizierung der Hohenlohebahn vorausgesetzt.
Kein Halt in Leingarten für den RE
Es gibt jedoch auch Kritik: Im Gegenzug wird nämlich der Eilzug der Stadtbahn S4 von Karlsruhe nach Weinsberg (Kreis Heilbronn) gestrichen. Damit fehlen jede Stunde eine oder je nach Tageszeit zwei Verbindungen zwischen Weinsberg und Leingarten (beide Kreis Heilbronn), denn dort wird der Regionalexpress nicht halten.
Verantwortlich für die Durchfahrt in Leingarten sei der eingleisige Streckenabschnitt zwischen Leingarten und Schwaigern (Kreis Heilbronn). Laut Nahverkehrsgesellschaft würde der RE sonst entgegenkommende Stadtbahnen behindern oder selbst behindert werden. Beim VCD glaubt man jedoch, mit ein bisschen gutem Willen und kleineren Anpassungen am Stadtbahnfahrplan wäre auch das möglich gewesen.
Ein Ausbau auf zwei Gleise ist erst für 2024 geplant, frühestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 könne sich also hier etwas ändern und der Regionalexpress doch noch in Leingarten halten.
Stadt sieht keinen Bedarf an S4 Eilzug
Den Grund für die Streichung des S4 Eilzugs sieht man beim VCD auch in der ablehnenden Haltung der Stadt Heilbronn. Bisher wurde der S4 Eilzug durch das Land mitfinanziert, da er von Karlsruhe bis nach Öhringen (Hohenlohekreis) durchgebunden war. Durch den neuen Regionalexpress falle diese Finanzierung weg, nun wäre die Stadt zuständig.
Auf Anfrage sieht man sich bei der Stadt auch nach dem Fahrplanwechsel sehr gut mit Verbindungen nach Weinsberg abgedeckt, da ja in den verkehrsschwächeren Zeiten mindestens zwei Verbindungen pro Stunde bestehen bleiben. Gerade zum Thema Klimaschutz und Verkehrswende sieht man das beim VCD jedoch als ganz falsches Signal.