Der in Bobstadt vom Netzwerk gegen Rechts Main-Tauber verteilte Flyer (Foto: SWR)

Fünf Wochen nach SEK-Einsatz gegen mutmaßlichen sogenannten Reichsbürger

Um Angst zu nehmen: "Netzwerk gegen Rechts" verteilt Flyer in Bobstadt

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Nach Einsätzen gegen mutmaßliche sogenannte Reichsbürger wurde viel über rechte Gesinnungen in Boxberg-Bobstadt diskutiert. Das "Netzwerk gegen Rechts" startet eine Flyeraktion.

Bobstadt ist ein kleines Dorf mit gut 400 Einwohnern im Main-Tauber-Kreis. In dem Teilort von Boxberg gibt es einen Sportverein, eine katholische und eine evangelische Kirche, mehrere kleine Firmen - und offenbar eine größere rechtsextreme Szene. Schon zweimal gab es SEK-Einsätze wegen illegalem Waffenbesitz im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen sogenannten Reichsbürger, der stellvertretende Ortsvorsteher steht wegen der Organisation von Konzerten mit rechtsgerichteten Bands in der Kritik. Und doch: Wenn man mit den Bewohnern vor Ort spricht, bekommt man immer wieder die gleiche Antwort. Von all dem habe man nichts gewusst.

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Flyer soll die Angst nehmen, sich zu wehren

Das "Netzwerk gegen Rechts Main Tauber" engagiert sich gegen rechtsextreme Umtriebe in der Region. Mit einer Flyeraktion sollen jetzt die Bewohnerinnen und Bewohner in Bobstadt aufgerüttelt werden. Das Ziel: Aufklärung und Ängste nehmen. Denn die Vermutung sei, so ein Sprecher, dass viele Bobstädter sich nicht mehr trauten, sich gegen Rechtsextreme in ihrer Gemeinde zu wehren.

Ab Freitag werden die Flyer an alle Haushalte in ganz Boxberg verteilt, auch im Teilort Bobstadt. Darin zu finden sind Informationen zu den Vorfällen, aber auch allgemein zu Neonazis und sogenannten Reichsbürgern. Das Netzwerk stellt "offene Fragen" zu dem mutmaßlichen sogenannten Reichsbürger im Mittelpunkt der SEK-Einsätze, der wohl seit einigen Monaten unter den Bobstädtern lebte. Auch die Konzerte des stellvertretende Ortsvorstehers sind erneut Thema. Dort waren mindestens zwei eindeutig rechte Bands aufgetreten. Zudem sind Kontakte zum Landeskriminalamt (LKA) und zu Beratungsstellen aufgeführt. Auch der evangelische Pfarrer bietet seine Hilfe an.

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