Der Rückbau des Atomkraftwerks Neckarwestheim 2 (Kreis Heilbronn) wird sich nach dem Streckbetrieb deutlich verzögern, das teilte die Betreiberin EnBW mit. Wegen der verlängerten Laufzeit bis Mitte April müssten die geplanten Termine mit beauftragten Firmen verschoben werden.
Langjährige Planung ins Wanken geraten
Bis zu zehn Jahre im Voraus habe man den Rückbau der Kraftwerke mit Fremdfirmen geplant, erklärte EnBW-Geschäftsführer Jörg Michels in Karlsruhe am Montag. Im Moment sei man dabei, neue Terminfenster für die einzelnen Schritte des Rückbaus zu finden, das sei aber nicht immer einfach, da die beauftragten Firmen auch bei anderen Kundinnen und Kunden, auch im Ausland, im Einsatz seien. Die Verzögerung betrage demnach nicht nur dreieinhalb Monate, sondern voraussichtlich mehrere Monate, eventuell sogar deutlich über ein Jahr.
Ursprünglich Ausstieg zu Jahresende geplant
Eigentlich war geplant, dass Neckarwestheim 2 und Isar 2 in Bayern sowie der Meiler Emsland in Niedersachsen als letzte drei in Deutschland noch laufende AKW zum Jahresende vom Netz gehen. Um die Energieversorgung in Deutschland infolge des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine zu sichern, sollen sie nun bis spätestens Mitte April 2023 am Netz bleiben und Strom produzieren.