Busunternehmer leiden unter Dieselpreis (Foto: SWR)

Ende der Entlastungsmaßnahme

Nach Tankrabatt: Busunternehmen vor Kostenexplosion

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Die Busunternehmen in Heilbronn-Franken befürchten eine Kostenexplosion nach dem Ende des Tankrabatts. Auch der niedrige Wasserstand im Rhein hebe die Preis deutlich an.

In Heilbronn-Franken setzen den Busunternehmern die Kosten insgesamt, aber vor allem das Ende des Tankrabatts zu. Busunternehmer Thomas Nitschke von der Werner Nitschke GmbH in Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis) glaubt, die Mineralölkonzerne machten jetzt noch mal "einen Reibach".

"Es sind Kapriolen an den Tankstellen zurzeit, es ist nicht nachzuvollziehen, wie die Preissteigerungen dort zustandekommen, wir können jetzt einfach nur den Kunden die Spritkosten weitergeben."

Spritkosten nicht die einzige Belastung

Andreas Kühner leitet das Familienunternehmen Gross-Reisen mit 40 Omnibussen in Heilbronn. Er hat vergangene Woche noch einmal Diesel bestellt, die Preise seien da schon extrem hoch gewesen. Das liege auch am Niedrigwasser im Rhein, die Preise würden sich auf eine ganz dramatische Ebene begeben. Außerdem seien auch Reifen teurer geworden. Und was besonders zu Buche schlage: Der Harnstoff AdBlue für Motoren sei viermal so teuer wie normalerweise.

Bei Gross-Reisen erhebe man schon seit Mai einen Treibstoffkostenzuschlag in Höhe von vier Euro, man orientiere sich dazu am Index des ADAC. Thomas Nitschkes Firma fährt vor allem Schulklassen auf Reisen, selbstverständlich würden auch diese teurer werden.

Was passiert im ÖPNV?

Beide Unternehmen fahren auch Linienverkehr. Damit es im öffentlichen Nahverkehr keine Tariferhöhungen von bis zu 20 Prozent geben wird, sei jetzt die öffentliche Hand gefordert, mit Mitteln gegenzusteuern, so Kühner.

Andreas Kühner schwärmt zwar vom Sommer, von schönen Reisen zu den Freilichtspielen in Bregenz oder Ausflügen nach Verona. Mit Blick auf den Herbst und Winter stellt er sich die Frage, ob die Menschen für Reisen noch so viel Geld übrig hätten.

Personalsituation angespannt

Auch beim Personal gibt es Sorgen. Im Moment sehe alles gerade ganz gut aus, sagt Thomas Nitschke, aber es würden keine jungen Leute nachkommen. Wenn jetzt im Zuge von Corona große Ausfälle auftreten würden, gebe es große Probleme. Er fordert, dass infizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Symptome weiterfahren dürfen, sonst müssten Reisen und Linienfahrten ausfallen. Andreas Kühner freut sich über zwei neue Auszubildende, die am Donnerstag ihre Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und zum Kfz-Mechatroniker begonnen haben. Im Fahrerbereich seien die Ausbildungskosten aber zu hoch. Er sucht händeringend Kräfte.

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