Das Landgericht Würzburg hat am Dienstagvormittag die dauerhafte Unterbringung des 32-Jährigen in der Psychiatrie angeordnet. Gutachter hatten den aus Somalia stammenden Angeklagten wegen einer paranoiden Schizophrenie als schuldunfähig eingestuft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Beschuldigte gab laut Staatsanwaltschaft an, dass Stimmen in seinem Kopf ihm die Tat befohlen hätten. Die Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf islamistische Motive. Der Angreifer handelte demnach als Einzeltäter.
Mann aus Lauda-Königshofen stellte sich Täter entgegen
Im Juni 2021 attackierte der Mann in der Würzburger Innenstadt mit einem Messer wahllos Menschen. Drei Frauen starben an ihren Verletzungen, neun Menschen wurden verletzt. Schließlich gelang es mehreren Männern, einer davon aus Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis), ihn zu stoppen.
Der 54 Jahre alte Husein Alsamkari arbeitete am Tag der Würzburger Messerattacke als Metzger in einem arabischen Supermarkt, offenbar nur rund 20 Meter vom Tatort in der Fußgängerzone entfernt.
"In diesem Moment wollte er einfach nur die Leute retten", übersetzt Alsamkaris Schwiegersohn. "Als er hörte, was los war, rannte er schnell zum Tatort." Alsamkari habe einen Stock getragen und damit versucht, den Täter zu entwaffnen, so der Schwiegersohn weiter.
Für seinen Mut, sich dem Täter entgegenzustellen, hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Husein Alsamkari das Bayerische Verdienstkreuz in der Münchner Staatskanzlei verliehen.