An allen DHBW-Standorten sollen bis zum Jahr 2025 knapp ein Viertel aller Professuren von Frauen besetzt werden. Wie das gehen soll, und warum es derzeit noch deutlich mehr Männer in den Professuren sind, erzählte die Gleichstellungsbeauftragte der DHBW Heilbronn, Yvonne Zajontz, dem SWR.
Yvonne Zajontz im Gespräch mit SWR4-Moderator Oliver Diesem:
Mehr Frauen mit Hochschulabschluss
Derzeit sind deutlich mehr Männer in den Professuren an den Hochschulen. Ziel sei es, an der DHBW landesweit auf einen Schnitt von 24,1 Prozent Frauen in den Professuren zu kommen. Immerhin: An der DHBW Heilbronn hat man dieses Ziel schon überstiegen, hier sind es bereits jetzt 27,7 Prozent. Doch gelte es landesweit für Gleichstellung einzutreten und zu sorgen. So liegt der Schnitt laut Statistischem Landesamt bei der DHBW landesweit bei 20 Prozent und damit unter allen Hochschularten auf dem vorletzten Platz.
Also noch Luft nach oben, ist sich Zanjotz sicher. Das Potenzial ist da: In Deutschland machen mehr Frauen als Männer einen Hochschulabschluss, bei den Promovierenden hält es sich etwa die Waage, danach hört es aber auf und die Männer dominieren.
Gründe für wenig Professorinnen gibt es viele
Gründe dafür gibt es laut Zajontz viele. Es fehlten etwa Vorbilder für die jungen Frauen. Außerdem sei das Berufsbild Professorin noch veraltet. Viele würden dabei daran denken, dass sie nichts als lesen müssten, Tag und Nacht im stillen Kämmerchen. Das müsse raus aus den Köpfen. Zajontz glaubt auch, dass ein fehlendes Selbstbewusstsein, die Anforderungen einer Professur zu erfüllen, ein Grund sein könnte. Das kenne sie auch von sich selbst. Ihr hätten aber Mentorinnen und Mentoren geholfen. Der Anstoß von außen sei wichtig für sie gewesen, sagt sie.
Wunsch nach mehr Frauen auch in männerdominierten Fächern
Sie wünscht sich, dass sich es der DHBW Heilbronn gelingt, mehr Bewerberinnen anzulocken. Auch für die Fächer, in denen sich vor allem Männer bewerben, wie Informatik. Um das selbst gesteckte Ziel zu erreichen, muss die Hochschule 55 Professorinnen neu einstellen, sagt sie. Sehr ambitioniert, aber daran würden sie arbeiten.