Nach Erkenntnissen der Kriminalpolizei Heilbronn soll der Masseur mehrere Kundinnen im Rahmen einer Massage im Brust- und Intimbereich angefasst haben. Der 61-Jährige wurde kürzlich festgenommen. Der Mann sei bereits polizeibekannt, heißt es. Mehrere Frauen hatten der Polizei verschiedene Übergriffe geschildert. Ein Fall hatte sich allerdings deutlich abgehoben.
Untersuchungshaft wegen Wiederholungsgefahr
Der Festnahme liegt ein Fall in diesem Jahr zugrunde. Das Opfer sei eine 20-jährige Frau, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Untersuchungshaft für den Masseur sei darin begründet, dass Wiederholungsgefahr bestehe. Denn der Tatverdächtige soll in der Vergangenheit bereits wegen eines ähnlichen Vorwurfs verurteilt worden sein. Die hohen Hürden für ein Berufsverbot hätten es aber bislang schwer gemacht, den Mann aus dem Verkehr zu ziehen, heißt es.
Mehrere Beweismittel sichergestellt
Laut Ermittlern betreibt der Beschuldigte mehrere Massagepraxen im Stadt- und Landkreis Heilbronn, in denen die Übergriffe stattgefunden haben sollen. Diese Geschäftsräume wurden laut Staatsanwaltschaft durchsucht. Dabei stellte die Polizei mehrere Beweismittel sicher, darunter Kundenakten, Computer und Handys. Das Material werde nun ausgewertet, heißt es.
Die Ermittler suchen zudem Hinweise, ob es möglicherweise zu weiteren Taten kam und es weitere Geschädigte gibt.
Polizei vermutet hohe Dunkelziffer bei sexueller Gewalt
Die Heilbronner Polizei vermutet generell, dass es bei Fällen von sexueller Gewalt eine hohe Dunkelziffer gibt, sagte ein Sprecher dem SWR. Das Problem sei: Frauen - aber auch Männer - trauten sich oft nicht, die Gewalttäter anzuzeigen oder die Taten zu melden. Es sei allerdings wichtig, auf sich aufmerksam zu machen und auch eine Anzeige zu erstatten. Nur so könne die Polizei aktiv werden - und Folgefälle könnten eventuell vermieden werden.
Wer den Gang zur Polizei denoch nicht wahrnehmen kann oder möchte, kann sich auch an Beratungsstellen wenden, um mit der Erfahrung nicht allein zu sein und diese zu verarbeiten.