Die Selbsthilfegruppe "Corona im Ländle" ist in den Kreisen Schwäbisch Hall und Heilbronn aktiv. Die Mitgliederzahl ist sprunghaft angestiegen. Seit der Gründung vor rund einem Jahr habe sich die Mitgliederzahl verfünffacht auf mittlerweile rund 150, sagt Anni Conrad aus Heilbronn-Böckingen. Vor allem Menschen im berufstätigen Alter suchen Hilfe in der Selbsthilfegruppe, so Conrad.
"Es melden sich leider immer mehr Eltern betroffener Kinder.“
Eltern betroffener Kinder können in der Selbsthilfegruppe "Corona im Ländle" jedoch nicht aufgenommen werden. In anderen Selbsthilfegruppen wie "Long Covid Deutschland" finden sie Ansprechpartner.
Austausch über Therapien und Ärzte
Auch über zwei Jahre nach Pandemiestart kommen in der Selbsthilfegruppe Fragen nach guten Behandlungsmethoden und kompetenten Medizinern mit am häufigsten vor. Viele Hilfesuchende haben schlechte Erfahrungen mit Medizinern gemacht, fühlen sich nicht ernst genommen oder sehen keinen Behandlungserfolg, berichten Long Covid-Betroffene.
"Wo gibt es Neurologen, die mir glauben? Wo gibt es Kardiologen, die mehr als nur die Standarddiagnostik machen? Weil bei Long Covid ist es leider so, dass die Standarddiagnostik keine Ergebnisse bringt. [...] Aber zunehmend ist auch die wirtschaftliche Absicherung ein Thema."

Geldsorgen wegen Long Covid
Von unklaren Zuständigkeiten zwischen Berufsgenossenschaft und Rentenversicherung, verzögerten Gutachten und einer häufigen Ungewissheit, wie der Lebensunterhalt bezahlt werden soll, berichten mehrere Mitglieder von "Corona im Ländle". Oft fühle es sich so an, als müsse man Pionierarbeit leisten, meint Daniela aus Bayern.
"Es ist so leicht: Wenn einer am Boden liegt, dann kann man wunderbar drauf rumtrampeln. So komme ich mir gerade vor."