Entspannung, aber keine Entwarnung - so könnte man die Lage in den Kinderkliniken in der Region Heilbronn-Franken derzeit beschreiben. Die Zahlen der RS-Virus-Infektionen (RSV) seien rückläufig. Das teilten das Diak in Schwäbisch Hall, das Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) und die Heilbronner SLK-Kliniken auf SWR-Anfrage mit.
Dennoch seien die Kinderkliniken gut belegt: RS-Virus-bedingte Aufnahmen sind nach wie vor häufig und auf hohem Niveau, heißt es beispielsweise vom Diak in Schwäbisch Hall. Außerdem melden die Kinderkliniken überdurchschnittlich viele Atemwegsinfekte.

Überdurchschnittlich viele Atemwegsinfekte
Im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim werden aktuell noch vier Kinder mit einer RS-Virus-Infektion behandelt, eines davon intensivmedizinisch. Ansonsten handele es sich um die üblichen Wintererkrankungen, andere Infektionskrankheiten wie Influenza oder Durchfallerkrankungen, so Chefarzt Christian Willaschek.
"Der Trend ist auch bei uns rückläufig, allerdings ist die Kinderklinik auf beiden Stationen weiterhin gut belegt. Wir haben überdurchschnittlich viele Atemwegsinfekte."
Dennoch könnten wieder alle Kinder versorgt werden, sagte der Bad Mergentheimer Pflegedirektor Frank Feinauer dem SWR Studio Heilbronn.
Rückgang der stationären Aufnahmen in Schwäbisch Hall
Das Diakoneo Diak in Schwäbisch Hall vermeldet im Vergleich zu Mitte Dezember einen Rückgang der stationären Aufnahmen, die aufgrund RSV und Influenza veranlasst worden sind. Nichtsdestotrotz seien RS-Virus-bedingte Aufnahmen nach wie vor häufig und auf höherem Niveau als in durchschnittlichen Wintern.
Auch werden laut Diak nach wie vor mehr Kinder mit RSV-bedingtem Atemversagen auf der Intensivstation behandelt als in anderen Wintern. Das gleichzeitige gehäufte Auftreten von Influenza, die auch schwere Erkrankungen bei Kindern verursacht, macht die Situation nach wie von angespannt, betont Andreas Holzinger, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche am Diak.

Heilbronner Kinderklinik: "Die Infektionswelle ist noch nicht gebrochen"
Immer noch sind sehr viele Kinder in stationärer Behandlung, die mit RSV oder dem Influenza-Virus infiziert sind, so die Auskunft der Heilbronner Kinderklinik. Die Infektionswelle sei noch nicht gebrochen.
Weiterhin krankheitsbedingte Personalausfälle seien ein zusätzliches Problem. Deshalb könne man in den SLK Kliniken Heilbronn noch nicht von einer entspannten Lage sprechen. Im Vergleich zu den ersten Dezemberwochen sei die Belastung aber seit Weihnachten aber nicht mehr so massiv und die Versorgungslage deutlich besser händelbar, heißt es.