Das Konzept: Mit seiner Biogasanlage produziert Thomas Karle Strom und versorgt das Bioenergie-Dorf Füßbach (Hohenlohekreis) mit Nahwärme. Damit sorge er für Unabhängigkeit von Gas und Öl, so Karle. Vor zwölf Monaten erhielt er dafür den Ceres-Award als Deutschlands Energie-Landwirt des Jahres. Jetzt solle er für dieses Konzept bestraft werden, kritisiert er.
Andere Energieproduzenten von Abschöpfung befreit
Von Dezember an will die Bundesregierung sogenannte Zufallsgewinne durch die gestiegenen Energiepreise abschöpfen. Karle erwartet, dass er einen fünf- bis sechsstelligen Betrag abführen muss.
"Wenn das tatsächlich solche Zusatzgewinne wären, dann wäre ich ja einverstanden."
Das Schlimme sei, dass die Kosten nicht entsprechend berücksichtigt würden, bemängelt der Energielandwirt. "Und vor allem, die Flexibilisierung meiner Anlage, dass ich bedarfsgerecht Strom produziere, genau das wird abgeschöpft, beziehungsweise bestraft", so seine Kritik.
Mit seiner Anlage liefere er Strom, wenn durch die Witterung Wind- oder Solarenergie nicht möglich ist. Dafür habe er in einen Gasspeicher und einen Motor investiert - Ausgaben, die noch nicht refinanziert seien.
Als besonders ungerecht empfinde er, dass Betreiber einiger fossiler Kraftwerke von der Abschöpfung befreit seien. Sie seien als wichtig für die Energieversorgung eingestuft. Er sehe sich aber als genauso wichtig für die Energieversorgung.