In Öhringen (Hohenlohekreis) beispielsweise liegt die Wahlbeteiligung bis etwa 11 Uhr bei knapp 7 Prozent. Normalerweise sei diese Zahl um diese Uhrzeit schon zweistellig, sagte Michael Walter, Pressesprecher der Stadt Öhringen und Wahlvorstand im Wahllokal "Hohenlohe Gymnasium" dem SWR Studio Heilbronn.
"Wir haben bisher eine sehr verhaltene Wahlbeteiligung. Aber auch bei uns in Öhringen hat ein sehr hoher Anteil an Briefwählern die Briefwahl beantragt. Wir hatten bei der letzten Landtagswahl 10,1 Prozent Briefwähler, jetzt erwarten wir bis zu 24 Prozent."

Wahlbetrieb vielerorts schleppend angelaufen
Ähnliches berichten auch Wahlleiter aus anderen Städten und Kommunen: In Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) sei der Wahlbetrieb schleppend angelaufen, heißt es. Dafür sei der Anteil der Briefwahlanträge ähnlich wie in Öhringen in allen Kreisen deutlich gestiegen. In Schwäbisch Hall sind es mit 8.500 Anträgen knapp doppelt so viele als üblich.
In Heilbronn ist das Briefwahlaufkommen noch höher: Waren es 2016 noch rund 9.600 Briefwahlanträge, sind es in diesem Jahr weit über 20.000, berichtet Petra Faber, Wahlamtsleiterin der Stadt Heilbronn. Außerdem melden sich in diesem Jahr selbst am Wahlsonntag verstärkt Wählerinnen und Wähler, die spontan in Quarantäne mussten und jetzt noch schnell die Briefwahlunterlagen benötigen.
In zahlreichen Wahlkreisen wurden bereits vor einigen Tagen deutlich mehr Stimmen auf dem Postweg abgegeben als bei der gesamten Landtagswahl vor fünf Jahren. Es wird damit gerechnet, dass landesweit jeder Zweite seinen Wahlschein zu Hause ausfüllt und nicht im Wahllokal. Im Jahr 2016 hatte etwa jeder fünfte Wähler (21 Prozent) bei der Landtagswahl seine Stimme auf dem Postweg abgegeben.
Mehr Wahlhelfer als sonst
In diesem Jahr sind allein in Heilbronn 832 ehrenamtliche Wahlhelfer im Einsatz, das sind 200 mehr als sonst üblich. Aufgrund der Hygieneauflagen sei dies notwendig, da zusätzlich in jedem Wahllokal ein Wahlraumlotse benötigt wird, der nur auf die Einhaltung der Corona-Regeln schaut. Dieser weist beispielsweise direkt am Eingang auf das Desinfizieren der Hände hin, erklärt Petra Faber.
Strobl oder Bay: Wahlausgang in Heilbronn besonders spannend
Besonders spannend wird es dieses Mal im Wahlkreis Heilbronn. Hier versucht CDU-Innenminister Thomas Strobl, Susanne Bay von den Grünen das Direktmandat abzunehmen.
Im Wahlkreis Hohenlohe wird erneut ein knappes Rennen zwischen Arnulf von Eyb (CDU) und Catherine Kern (Grüne) erwartet. Im Wahlkreis Schwäbisch Hall gilt Jutta Niemann (Grüne) als Favorit, im Main-Tauber-Kreis Wolfgang Reinhart, der CDU-Fraktionsvorsitzende.
Offen ist das Rennen in den Wahlkreisen Eppingen und Neckarsulm. Dort sind überwiegend neue Gesichter am Start.
Bisher entsendet die Region 16 Abgeordnete nach Stuttgart. Insgesamt sind in Heilbronn-Franken rund 650.000 Menschen wahlberechtigt.