Die Kliniken in der Region Heilbronn-Franken sehen sich derzeit wegen verschiedener Probleme in einer schwierigen Situation. Bei den SLK-Kliniken Heilbronn etwa sei die Lage "sehr angespannt", so Pressesprecherin Marlies Kepp. Zu Spitzenwerten bei den Covid-Patientinnen und -Patienten von über 100 im gesamten SLK-Verbund kämen krankheitsbedingte Personalausfälle hinzu. Darüber hinaus belasten auch die steigenden Energiekosten die Krankenhäuser.
Über 100 Covid-Patienten in Heilbronn
Nach Zahlen vom Montag werden im gesamten SLK-Verbund 125 Covid-Patientinnen und Patienten behandelt, acht davon auf der Intensivstation. Da die Erkrankten isoliert behandelt werden müssten, ergebe sich daraus ein erhöhter Personalaufwand. Diesen zu stemmen sei schwierig, da aktuell viele Mitarbeitende krankheitsbedingt ausfielen, so Kepp. Im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim würden derzeit so viele Corona-Patientinnen und -Patienten behandelt wie seit zwei Jahren nicht mehr, sagt der Ärztliche Direktor Dr. Ulrich Schlembach.
"Die Abstände zwischen den Wellen werden kürzer."
Im Krankenhaus Tauberbischofsheim werden Eingriffe verschoben
Nach der Corona-Sommerwelle spüre man schon jetzt die nächste Welle, so Kepp. Die Infektionszahlen stiegen zuletzt wieder drastisch an. Das belaste das gesamte Personal. Im Krankenhaus Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis) werden sogar planbare Eingriffe kurzfristig verschoben, damit man für Notfälle weiterhin aufnahmefähig ist, so Pflegedirektor Holger Kraft.
Forderung: "Politik muss in Sachen Energiekrise handeln"
Auch die steigenden Energiekosten belasten die SLK-Kliniken Heilbronn. Die Forderung: Es sei dringend notwendig, dass die Politik aktiv werde und handle.
"Krankenhäuser haben einfach nicht die Möglichkeit, Preissteigerungen in irgendeiner Form weiterzugeben und damit abzufedern."
Man blicke mit Sorge auf die Entwicklung bei den Energiekosten. Was aber genau auf die Kliniken zukomme, auch in Sachen Entlastung durch die Gaspreisbremse, das sei aktuell nicht abzuschätzen.
Corona-Hilfen für Krankenhäuser ausgelaufen
Ähnlich äußert sich auch Ulrich Schlembach vom Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis): Einerseits habe man wegen der Isolationsmaßnahmen und der Krankheitsausfälle weniger Patienten und Patientinnen als üblich, andererseits stiegen die Kosten für Energie, Lebensmittel und medizinisches Verbrauchsmaterial. Nachdem die Corona-Hilfen für Krankenhäuser seit Juli ausgelaufen seien, brauche es jetzt dringend finanzielle Entlastung.
Besucherregelungen nie abgeschafft
Während andere Krankenhäuser aktuell wieder Besucherbeschränkungen einführen, wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen und hoher Personalausfälle, haben die SLK-Kliniken Heilbronn diese Regelungen gar nicht abgeschafft und auch in den vergangenen Monaten Beschränkungen gehabt.
Pro Patient und Tag dürfe aktuell nur ein Besucher in die Krankenhäuser. Dieser müsse auch einen tagesaktuellen, negativen Corona-Test vorweisen, so SLK-Pressesprecherin Kepp. Natürlich gebe es Ausnahmen, wie beispielsweise bei Geburten, da dürfe der Besucher oder die Besucherin vor Ort einen Corona-Test machen oder auch bei der Begleitung von Sterbenden.