Vom kommenden Montag an werden im Werk Neckarsulm die rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an der Fertigung der Modelle A4 und A5 beteiligt sind, in die Kurzarbeit geschickt. Geplant sind zunächst zwei Wochen. Wie es danach weitergeht, werde sich zeigen: "Audi beobachtet die Lage an beiden Standorten weiterhin sehr genau und arbeitet dabei eng mit dem Betriebsrat zusammen", heißt es in einer Mitteilung.
Führende Elektroniklieferanten haben Produktion umgestellt
Als Grund nennt Audi Lieferengpässe bei Mikrochips und anderen Elektronikbauteilen für die Fahrzeuge. Den Angaben zufolge sorgen diese Engpässe herstellerübergreifend für erhebliche Störungen in der weltweiten Fahrzeug-Produktion. Audi trifft das Problem nicht allein, wie es heißt sorgen diese Engpässe herstellerübergreifend für erhebliche Störungen in der weltweiten Fahrzeug-Produktion.

Wegen der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Absatzrückgängen in der Autoindustrie hätten führende Elektroniklieferanten ihre Produktion auf andere Branchen konzentriert, heißt es in einer Mitteilung. So werde zum Beispiel auf den Consumer-Bereich umgestellt, der aufgrund der 5G-Technik eine erhöhte Nachfrage nach Chips aufweise.
Zwischenzeitlich hätten sich die Automärkte, vor allem in China, deutlich erholt, die Nachfrage steige, heißt es bei Audi. Daher fehlen der Industrie jetzt die elektronischen Bauteile - unter anderem bei Audi und dem VW-Konzernmuttern.
Mit Betriebsvereinbarung und Konzepten durch Corona-Krise
Wann und wie bei Audi in Neckarsulm kurz gearbeitet wird, passiert in Absprache mit den Arbeitnehmervertretern. Zwischen der Chefetage und dem Betriebsrat gibt es eine neue Betriebsvereinbarung, in der geregelt ist, wann, für wen und in welchen Abteilungen Kurzarbeit sinnvoll ist. Audi stockt zudem das Kurzarbeitergeld auf bis zu 95 Prozent des Normallohns auf.
Mit seiner Strategie ist der Autobauer Audi bisher glimpflich durch die Corona-Krise gekommen, liegen doch mehrere Monate kompletter Lockdown und Kurzarbeit hinter der Belegschaft. Audi setzte früh auf Homeoffice, zudem gibt es umfangreiche Vorschriften zur Gesundheitsvorsorge.