Urteil wegen Totschlags

Elf Jahre Haft: Ehefrau in Künzelsau mit 15 Messerstichen getötet

Stand

Von Autor/in Jan Arnecke

Ein Mann aus Künzelsau soll seine Frau bei einem Streit mit 15 Messerstichen getötet haben. Das Landgericht Heilbronn verurteilte ihn wegen Totschlags zu elf Jahren Haft.

SWR-Reporterin Leonie Kühn war bei der Urteilsverkündung dabei:

Elf Jahre Haft - so lautet das Urteil des Landgerichts Heilbronn. Wegen Totschlags muss ein Mann ins Gefängnis. Er soll seine Ehefrau in Künzelsau (Hohenlohekreis) im Streit getötet haben - mit 15 Messerstichen. Vor Gericht sollte auch geklärt werden, ob der Mann überhaupt schuldfähig ist. Die Entscheidung: Ja, er ist schuldfähig.

Frau hat Affäre - Streit führt zu Totschlag

Vor Gericht wird die Situation so beschrieben: Die Frau habe mindestens eine Affäre gehabt, trotz eines eigentlich harmonischen Bildes der Ehe. Das Paar wollte nach der bald anstehenden Rente gemeinsam zurück nach Griechenland ziehen. Am Tag der Tat soll die Frau dann eine Affäre eingeräumt haben. Das habe dem Angeklagten den Boden unter den Füßen weggezogen, hieß es vor Gericht. Er ging in die Küche, die Frau folgte ihm und machte ihm Vorwürfe. Der Mann habe nicht mehr auf sich geachtet, keinen Sport mehr getrieben, habe ihr sexuell nicht mehr genügt, so die Vorwürfe. Aus Wut, Enttäuschung, Zorn und Verzweiflung habe er dann zum Messer gegriffen und insgesamt 15 Mal auf seine Ehefrau eingestochen.

Urteil wegen Totschlags, nicht wegen Mordes

Weil der Mann zum Tatzeitpunkt Alkohol getrunken hatte, ging es vor Gericht auch um die Schuldfähigkeit. Er sei zwar angetrunken, aber nicht betrunken gewesen, so die Einschätzung des Gerichts. Daher sei der Mann auch voll schuldfähig. Zunächst stand der Angeklagte auch wegen Mordes vor der Kammer. Die niederen Beweggründe, die als Mordmerkmal angeführt wurden, seien dem vorsitzenden Richter zufolge allerdings nicht zutreffend gewesen. Durch das brutale Vorgehen und die direkte Tötungsabsicht lautete das Urteil dann aber auf Totschlag. So kann man in diesem Fall wohl auch von einem Femizid sprechen.

Mann wollte sich selbst umbringen

Aufgefallen war die Tat, weil beide bei der Arbeit vermisst wurden. Er selbst hatte sich nach der Tat versucht das Leben zu nehmen. Dabei wurde er von Rettungskräften entdeckt, die gerufen worden waren, weil er nicht zur Arbeit erschienen war. So fand dann auch die Polizei die Leiche der Ehefrau und kam dem Mann auf die Spur.

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