Staub liegt in der Luft während ein Mähdrescher ein Weizenfeld aberntet. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth)

Auswirkungen des Ukraine-Kriegs spürbar

Hohe Kosten: Landwirtschaft in der Region Heilbronn-Franken unter Druck

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Die Lage der Landwirte in der Region Heilbronn-Franken bleibt angespannt. Hohe Kosten, niedrige Marktpreise und der Mindestlohn belasten viele Betriebe.

Die Landwirtschaft in der Region Heilbronn-Franken steht angesichts der Folgen des Krieges in der Ukraine weiter unter Druck. Vor allem Dünger und Sprit bleiben teuer. Die Inflation treffe alle, beklagt Bauernpräsident Joachim Rukwied aus Eberstadt (Kreis Heilbronn). Die Energiepreise haben sich verdoppelt. Zeitweise habe sich der Preis für Dünger sogar vervierfacht. Da bleibe am Ende für viele nichts mehr übrig.

Genug Erntehelfer, Mindestlohn zwingt viele in die Knie

In diesem Jahr stehen ausreichend Erntehelfer zur Verfügung, so Rukwied. Er beobachte allerdings eine deutlich höhere Fluktuation. Warum die Belegschaft schneller wechselt, darüber lasse sich nur spekulieren. Schlimmer sei allerdings der Kostendruck durch den Mindestlohn. "Wir konkurrieren mit Ländern, die nur die Hälfte bezahlen". Der Bauernpräsident fordert einen europäischen Mindestlohn. Nur so könne man wieder faire Wettbewerbsverhältnisse schaffen.

Wetter lässt auf gute Ernte hoffen

Positiv blickt Joachim Rukwied auf die bevorstehende Ernte. Die Zeichen stehen gut. Man habe bislang gute Witterungsverhältnisse gehabt. Besonders Getreide und Raps werden von der Sonne profitieren. Natürlich brauche es bald wieder Regen. Im Moment gibt sich Rukwied allerdings hoffnungsfroh.

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Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied aus Eberstadt (Kreis Heilbronn) fordert wegen der stark gestiegenen Kosten höhere Preise für manche Lebensmittel. In einigen Bereichen seien die Preise nicht auskömmlich und die Verunsicherung bei den Bauern groß. Vor allem Schweinebauern würden unter den Marktentwicklungen der vergangenen Jahre leiden. "Unsere Schweinehalter schreiben rote Zahlen, die Ferkelerzeuger tiefrote Zahlen". In den letzten eineinhalb Jahren seien rund zehn Prozent der Schweinehalter verloren gegangen. In der Milchviehhaltung gebe es gestiegene Kosten und gleichzeitig höhere Preise für den Liter Milch. Die Getreidepreise seien auf doppeltem Niveau des Vorjahres, das sei "wie im Blindflug", so Rukwied.

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SWR