Im Streit für mehr Geld im öffentlichen Dienst kämpft die Gewerkschaft ver.di zurzeit für 10,5 Prozent mehr Geld bzw. mindestens 500 Euro mehr. Deshalb wird es auch am Montag zu Einschränkungen beim öffentlichen Dienst in Neckarsulm kommen. Für eine Stadt wie Heilbronn würde die Forderung der Gewerkschaft ver.di deutliche Mehrkosten bedeuten.
Keine Einsparungen nötig
Grob überschlagen rechnet die Stadt mit zusätzlichen Personalkosten von rund 14 Millionen Euro - falls die Streikenden ihre Forderungen durchsetzen würden. Diese Kosten müssten dann über den aktuellen und den Folgehaushalt sichergestellt werden. An anderen Stellen müsste deshalb nicht gespart werden, so die Stadt auf Anfrage. Ursprünglich wurde bei der Planung im Sommer noch mit 2 Prozent Steigerung geplant. Nun werde mit mehr gerechnet - mit wie viel mehr, möchte die Stadt allerdings nicht veröffentlichen, solange die Verhandlungen noch laufen.
ver.di verteidigt Lohnforderungen
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände bietet im aktuellen Angebot 5 Prozent in zwei Schritten und weitere Leistungen wie eine Einmalzahlung von 2500 Euro an. Dies sei zu wenig, bekräftigt Katharina Kaupp, die Bezirksgeschäftsführende von ver.di im Raum Heilbronn-Neckar-Franken.
"Gerade im öffentlichen Dienst [...] sind die unteren Entgeltgruppen darauf angewiesen, dass wir diesen Mindestbetrag von 500 Euro bekommen."
Die Region sei sehr teuer, was Mieten und Einkaufspreise angehe, so Kaupp weiter. Ver.di rechnet vor, dass 500 Euro mehr für eine neu einsteigende Erzieherin, eine Gehaltssteigerung von 17 Prozent bedeuten würden.
Weitere Streiks in Heilbronn-Franken angekündigt
Am Montag streiken Mitarbeitende in mehreren Kindertagesstätten, bei den Stadtwerken und im Rathaus von Neckarsulm. Am Dienstag folgen Streiks in den SLK-Kliniken und im Crailsheimer Krankenhaus.
Tarifstreit im öffentlichen Dienst ver.di kündigt für kommende Woche Warnstreiks in Kliniken an
Im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft ver.di zu Warnstreiks aufgerufen. Viele Pflegekräfte legen in der kommenden Woche ihre Arbeit nieder.