Magersucht und Bulimie gehören zu den häufigsten chronischen Krankheiten im Kindes- und Jugendalter. Häufig werden diese jedoch nicht erkannt, heißt es, was schlimme Folgen haben könnte. Laut einer aktuellen Erhebung des Robert-Koch-Instituts (RKI) finden sich bei jedem fünften Kind und Jugendlichen Hinweise auf Essstörungen. Die Zahlen seien nach der langen Zeit der Pandemie noch dramatischer geworden, heißt es in einer Mitteilung der AOK Heilbronn-Franken. Die Dunkelziffer dürfte nach RKI-Untersuchungen daher noch um ein Vielfaches höher sein.
Das sind die Zahlen:
Im Stadt- und Landkreis Heilbronn wurden im Jahr 2021 laut AOK 100 Frauen und Mädchen sowie 43 Jungen und Männer bis 19 Jahre wegen oben genannter Probleme ärztlich behandelt.
Im Main-Tauber-Kreis waren 2021 insgesamt 22 AOK-versicherte junge Frauen bis 19 Jahre wegen Magersucht in Behandlung, im Hohenlohekreis 37 junge Frauen und im Landkreis Schwäbisch Hall 51 Frauen.
RKI will Präventionsangebote in Schulen und Kindergärten
Die Folge können schwere Erkrankungen sein, so das RKI. Es fordert, dass Präventions- und Aufklärungsangebote bestimmte Zielgruppen verstärkt erreichen müssen. Deshalb seien zusätzliche Projekte in Kindergärten und Schulen notwendig. Wichtig sei auch, die Eltern mit einzubinden. Nur so könne man erfolgreich Essstörungen entgegenwirken.