Die Polizei hat auf der A72 bei Hof (Bayern) einen geklauten Audi Q5 sichergestellt. Das Fahrzeug war in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar in Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) gestohlen worden. Im Kofferraum fand die Polizei polnische Nummernschilder für das Auto. Der 40-jährige Fahrer wurde festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn beantragte einen Haftbefehl wegen schweren Bandendiebstahls.
Der Q5 ist nur eines von mehreren Fahrzeugen, die in den vergangenen Tagen und Wochen im Raum Heilbronn gestohlen wurden, zum Beispiel in Kirchardt und Neckarsulm (beide Kreis Heilbronn). Auch aus Öhringen (Hohenlohekreis) und der Gegend um Schwäbisch Hall meldete die Polizei Diebstähle. Dabei hatten es die Täter offenbar gezielt auf Audi-Modelle abgesehen. Die Ermittler vermuten, dass das Keyless-Go System (Komfortschlüssel) der Fahrzeuge überlistet wurde.
ADAC testet über 700 Modelle - und warnt
Auf die Sicherheitslücke mit Komfortschlüsseln hatte die ETH Zürich bereits im Jahr 2011 aufmerksam gemacht. Hersteller wie Audi haben reagiert und setzen seit einigen Jahren zusätzliche Sicherheitssysteme ein, um Manipulationen zu erkennen. Systeme mit Chips und Ultra-Wide-Band-Technologie (UWB) gelten als sehr sicher. Laut Audi werden sie in folgenden Modellen verwendet: Q6 e-tron, A6 e-tron, A6 (C9), A5 (B10), Q5, A3, Q4 e-tron - und in allen kommenden Modellen. Dem Unternehmen sei bislang kein Diebstahl bei Modellen bekannt, die auf UWB setzen, teilte Audi auf SWR-Anfrage mit.
Eine weitere Technik basiert auf einem Bewegungssensor. Diese wird laut Audi im A1, e-tron GT, Q2, Q3, Q7, Q8 und Q8 e-tron eingesetzt. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) hat mittlerweile über 700 Modelle verschiedener Hersteller getestet. Nur zehn Prozent ließen sich nicht knacken. Auch Technik, die nur auf einen zusätzlichen Bewegungssensor setzt, hält der ADAC für weniger geeignet.