Weil die Energie- und die Rohstoffpreise derart gestiegen sind, denken Bäckereien in Heilbronn-Franken vor diesem Weihnachten darüber nach, kein Weihnachtsgebäck anzubieten. Es sei nicht klar, ob die Kunden die hohen Preise bezahlen würden, sagt etwa Lukas Müller von der Feinbäckerei Müller in Eppingen (Kreis Heilbronn).
Die Bäckereien spüren einerseits die Kostensteigerungen in Sachen Energie: Plätzchen und Co. sind sehr aufwändig in der Herstellung. Dazu sind auch die Preise bei den Rohstoffen explodiert: Gewürze, Marzipan, Butter, Sahne und Zucker sind deutlich teurer geworden. Wöchentlich würden die Preise erhöht. Der Vater Ralf Müller wird deutlich:
"In 58 Jahren haben wir das noch nicht erlebt. Die Handwerker kommen in existenzielle Not, ohne ihr Eigenverschulden".
Stammkundschaft hat Verständnis
Auf SWR-Nachfrage sagt eine Kundin, sie würde das Weihnachtsgebäck der Feinbäckerei Müller vermissen, weil sie selbst nicht backe. Ein anderer Stammkunde meint, er würde die höheren Preise mitgehen.
In Neckarsulm war Überzeugungsarbeit nötig
In Neckarsulm-Amorbach (Kreis Heilbronn) hat Bäckermeister Bernhard Kuhn lange mit seiner Frau gerungen, ob er dieses Jahr Plätzchen backen soll - und sich am Ende dafür entschieden. Das Weihnachtsgebäck gehöre für ihn einfach zum Bäckerhandwerk dazu. Außerdem mache er es für die Stammkunden.
"Während der ganzen Pandemie und während der ganzen Krise halten die Kunden uns die Treue und ich denke, dass es ein kleines Dankeschön für die ist, die zum Bäckerhandwerk und zu unserer Bäckerei stehen. Und deshalb machen wir das auch."