Das Ehepaar aus Neuenstadt am Kocher (Kreis Heilbronn) wird nach dem Tod ihrer beiden Zwillingsjungen nicht angeklagt, weil die Folgen der Tat für die beschuldigten Eltern so schwer seien. Eine zusätzliche Strafe wäre verfehlt, bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Heilbronn dem SWR.
Staatsanwaltschaft und Polizei hatten die Ermittlungen aufgenommen, weil der Vater die ursprünglich angebrachten Rauchmelder abmontiert haben soll. Später wurden die Ermittlungen auch auf die Mutter ausgeweitet.
Am vierten Advent 2021 brannte am frühen Morgen die Wohnung der fünfköpfigen Familie in Neuenstadt am Kocher aus. Der Brand war im Kinderzimmer ausgebrochen, die beiden vierjährigen Jungen kamen dabei ums Leben. Die Mutter und der damals achtjährige Sohn wurden schwer verletzt.
Verdacht: Kinder haben gezündelt
Erste Ermittlungen ergaben damals, dass die Zwillinge in ihrem Zimmer gezündelt haben könnten. Endgültig belegt sei dies nach wie vor nicht, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf SWR-Anfrage. Doch sie räumte ein, es deute einiges darauf hin. Die beiden hätten zuvor schon einmal Feuer gelegt, damals ohne die gravierenden Folgen.
Die Anteilnahme nach dem Brand in der Dachgeschosswohnung war groß. Bei einer Spendenaktion für die Familie kamen rund 130.000 Euro zusammen.