"Ich habe einen Job für dich. Guter Verdienst von zu Hause aus." Mit solchen und ähnlichen, verlockend klingenden Versprechen suchen Betrügerinnen und Betrüger zurzeit auf WhatsApp oder Telegram nach Opfern. Das Polizeipräsidium Heilbronn warnt nun vor sogenanntem "Job-Scamming". Allein im vergangenen halben Jahr gab es laut Polizei im Stadt- und Landkreis Heilbronn rund 50 bis 100 Fälle, mit einer enorm hohen Dunkelziffer. Viele Betroffene würden die Straftaten nicht zur Anzeige bringen.
Ziel der Kriminellen ist es, die Identität der Opfer zu bekommen. Mit den Ausweisen und anderen Dokumenten werden dann andere Betrügereien gemacht oder Bankkonten für Geldwäsche eröffnet.
Kriminelle locken mit hohem Gehalt
Die späteren Opfer werden meist mit einem Versprechen geködert, dass sie mit einem Nebenjob schnell viel Geld verdienen können. Die angeblichen Jobs werden in Telegram-Gruppen, WhatsApp oder in Werbeanzeigen inseriert.
Die Aufgaben sind zum Beispiel das "Anschauen und Bewerten" von Videos, das Schreiben von Produktrezensionen oder ähnliche leicht zu erledigende Aufgaben. Auch Pakete annehmen und umlabeln gehört dazu. Dabei handelt es sich oft um Diebesgut. Pro Auftrag wird anschließend eine gewisse Entlohnung in Aussicht gestellt. Ausgezahlt wird ein Lohn jedoch nie.
Opfer machen sich mit "Job-Scamming" sogar strafbar
Die Opfer setzten sich durch diese Jobs verschiedenen Gefahren aus. Nicht nur, dass sie wichtige Daten preisgeben, sondern auch, dass Kosten entstehen, die nicht erstattet werden, beispielsweise für das Versenden von Paketen. Im schlimmsten Fall machen sich die Opfer auch selbst strafbar. Laut dem Polizeipräsidium Heilbronn drohen sogar Hausdurchsuchungen wegen Geldwäsche. Zum Beispiel, wenn Geld oder Waren ins Ausland weitergeleitet wurden.