Das Internet wackelt, der Ehepartner braucht Platz für sich und die Kinder lärmen. Ob jemand in solch einer Umgebung noch produktiv arbeiten will und kann, ist fraglich. So manches Hotel in der Region glaubt hier eine Lösung gefunden zu haben: einfach ein Zimmer zum Arbeiten buchen - quasi als Büro. Gegen einen Tagespreis können sich die Nutzer dort ihren Arbeitsplatz einrichten und bekommen unter anderem einen Internet-Anschluss. Er wolle damit vor allem ein Zeichen setzen, sagt der Pächter des Hotels 1822 Saline in Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) Michael Ciesléwicz.
"Wir sind da! Wir haben auf! Es ist kein Reibach. Bei dem Preis von 39 Euro, wenn Sie überlegen, was wir an Desinfektions- und Reinigungsaufwand haben. Das große Geld verdient sich damit nicht."
Das Angebot, ein Hotelzimmmer als Homeoffice nutzen zu können, richtet sich an Einheimische. Der wirtschaftliche Nutzen ist zwar überschaubar, so der Pächter, denoch will er damit auf die Lage seines Betriebs aufmerksam machen.
Dehoga: Angebot Homeoffice im Hotel wird wenig genutzt
Mit dem Homeoffice-Hotelzimmer und dem Essen zum Mitnehmen versucht sich Hotelpächter Ciesléwic über Wasser zu halten. Beherbergen darf er lediglich Geschäftsleute, auch eine Fußballmannschaft war schon da. Es wird deutlich, lange kann es für die Branche so nicht mehr weitergehen und auch das Homeoffice-Angebot ist in der derzeitigen Corona-Pandemie keine Dauerlösung: Laut Hotel und Gaststättenverband (Dehoga) gibt es das Angebot unter anderem auch in Heilbronn, Waldenburg und Kupferzell (beide Hohenlohekreis). Das Angebot werde derzeit allerding wenig genutzt.