Nach jahrelangem Hin und Her wurden der "Hohenloher Birnenbrand" und auch das "Hohenloher Birnenwasser" von der EU in die Liste der geschützten geografischen Angaben aufgenommen.
Viel Bürokratie und langer Atem
Sieben Jahre hätte der Landesverband der Klein- und Obstbrenner Nord-Württemberg e. V. sich für die Aufnahme auf die Liste geografisch geschützter Angaben der EU eingesetzt, berichtet Karl Müller, der Vorsitzende des Verbands. 2015 hatte sich der Verband erstmals um eine Bewerbung gekümmert. Die technischen Unterlagen, die in der EU bearbeitet werden müssen, seien allerdings sehr umfangreich, so Müller weiter. Alleine hätte man das gar nicht stemmen können.
Daher möchte er sich stellvertretend für alle Brennerinnen und Brenner aus dem Hohenlohischen auch bei den Unterstützern und Helfern bedanken. Dazu zählten zum Beispiel die Landwirtschaftsministerien Baden-Württembergs und des Bundes, aber auch die Uni Hohenheim oder die Obstbauschule Weinsberg (Kreis Heilbronn). Daher ist beim Festakt am Samstag auch die Staatssekretärin des baden-württembergischen Landwirtschaftsministeriums, Sabine Kurtz (CDU), dabei.
Label soll nicht nur Verbraucher schützen
Mit der Aufnahme in die Liste stehen die Hohenloher Schnäpse nun EU-weit auf einer Stufe mit beispielsweise schottischem Whisky oder Grappa. Das Emblem, das die Brennerinnen und Brenner nun auf ihren Birnenschnapsflaschen anbringen dürfen, versichert dem Verbraucher, dass hier auch wirklich nur regionale Birnen von Hohenloher Brennern verarbeitet wurden.

Das Label soll Verbraucherinnen und Verbrauchern auch signalisieren, dass sie mit dem Kauf eines so geschützten Schnapses nicht nur die regionalen Brennerinnen und Brenner unterstützten, sondern auch zum Erhalt der "einzigartigen Kulturlandschaft" im Hohenlohischen beitragen, erklärt Müller.
Ansporn für Brennerinnen und Brenner
Für die Mitglieder des Landesverbands der Klein- und Obstbrenner Nord-Württemberg e. V. ist dieses neue Label eine Ehre, aber auch Ansporn. "Wir sind jetzt gefordert", stellt Karl Müller fest. So haben sich die Brennerinnen und Brenner zum Ziel gesetzt, die Qualität der Schnäpse weiter zu verbessern. Sie wollen darüber hinaus aber auch dazu beitragen, die dazugehörige Kulturlandschaft, die Hohenloher Streuobstwiesen und vor allem die vielen verschiedenen Birnensorten zu schützen und zu pflegen, sagte Müller dem SWR Studio Heilbronn.

Natürlich erhoffen sich die Verbandsmitglieder aber auch, dass jetzt mehr Kunden, gerade wo Regionalität beim Einkaufen im Trend liegt, öfter auch mal zum "Hohenloher Birnenbrand" oder dem "Hohenloher Birnenwasser" greifen werden.
Festakt mit Schaubrennen und Verköstigung
Beim Festakt am Samstagnachmittag können Besucherinnen und Besucher im Freilandmuseum Wackershofen (Kreis Schwäbisch Hall) die Schnäpse probieren. Außerdem wird es auch ein Schaubrennen geben, das zeigt, wie der Schnaps entsteht.