Zu hohe Energiekosten, zu viel Bürokratie - es müsse sich dringend etwas tun, sagt Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Heilbronn-Franken, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall. Man sieht den Wirtschaftsstandort bedroht und fordert Strukturreformen. Um die wirtschaftlichen Probleme in den Griff zu bekommen, will auch der Landesvorsitzende der Obst- und Kleinbrenner Nordwürttemberg, Karl Müller aus Untermünkheim (Kreis Schwäbisch Hall) schnelle Hilfe von der Politik.
Erlaubnis für höhere Produktionsmengen
Die Kleinbrenner in der Region Heilbronn-Franken hätten zu kämpfen, so Müller. Die Preise für Energie und Flaschen seien inflationsbedingt enorm gestiegen. Um dies irgendwie auffangen zu können, fordert er eine Erlaubnis für höhere Produktionsmengen.
"Wir wünschen uns [...], dass man unsere Brennerlaubnis von 300 auf 500 Liter im Jahr erhöht, dass wir wenigstens die teure Technik [...] ein bisschen effektiver einsetzen können."

Situation laut IHK dramatisch: "Für kleine Schritte haben wir keine Zeit mehr"
Die Situation sei dramatisch. Es gebe eine erodierende Wettbewerbsfähigkeit bedingt durch die hohen Energiepreise und zu viel Bürokratie, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring. Die kleinen und mittleren Unternehmen fürchten, bald keine Lobby mehr zu haben und fühlen sich allein gelassen.
"Die Unternehmen verlieren das Vertrauen in die Politik, fühlen sich gegängelt und vermissen einfach eine echte Perspektive."
Man brauche vor allem beim Energiethema dringend Dynamik und Bewegung. So müssten die Planungs- und Genehmigungsverfahren unbedingt beschleunigt und entbürokratisiert sowie die Digitalisierung ausgebaut werden. "Und das alles in einem großen Wurf. Für kleine Schritte haben wir keine Zeit mehr", so Döring.