Der ehemalige Regionalgeschäftsführer des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Heilbronn, Gottfried May-Stürmer, sieht große Folgen der anhaltenden Trockenheit für die Natur. Es sei das dritte derartige Hitze- und Trockenjahr innerhalb von sechs Jahren. Das habe massive Auswirkungen auf Wälder und Feuchtgebiete. Auch die Artenvielfalt sei schon in Gefahr.
Buche lässt Zweige hängen
So habe im Wald beispielsweise die Buche, die wichtigste Bestandsbaumart, gewaltige Schäden davongetragen. Und das, obwohl man davon ausgeht, dass sie die Trockenheit noch relativ gut verträgt. Doch überall das gleiche Bild: Die Zweige und die Wipfel seien schlapp und trocken.
Baumbestand erholt sich über die Jahre kaum Trockenheit und Waldbrandgefahr bedrohen Wälder im Kreis Heilbronn
Die Trockenheit setzt den Wäldern in Heilbronn-Franken zu. Das Forstamt setzt künftig auf klimaresistente Baumarten. Der Wald wird sich über die Jahrzehnte verändern.
Tierpopulationen in kleinen Gewässern leiden besonders
Auch in Feuchtgebieten sind die Folgen schwerwiegend, sie trocknen aus, ganze Amphibien-Jahrgänge fallen aus, so May-Stürmer.
"Das wird mit Sicherheit gravierende Auswirkungen haben, auch auf die Artenvielfalt."
So leiden beispielsweise besonders Tierpopulationen von Gelbbauchunken oder Libellen, die auf kleinere Gewässer angewiesen sind. Gelbbauchunken stehen beispielsweise schon auf der Roten Liste als "stark gefährdet".
Es sei höchste Zeit, zu handeln, auch wenn das ganze Ausmaß der Folgen noch nicht sichtbar sei. In der Landwirtschaft sehe man die Dürre mit direkten Auswirkungen, so der Naturschützer. Da falle zum Beispiel die Ernte derzeit teils kleiner aus. In Flora und Fauna aber könnten sich manche Schäden auch erst in einigen Jahren zeigen.