Der "FloriBot" ist ein autonomer Feldroboter, den Heilbronner Studierende so gebaut und programmiert haben, dass er selbständig durch Pflanzenreihen navigieren kann. Seit 2012 nehmen sie damit an Wettbewerben teil und erreichen immer wieder gute Platzierungen. Im Mittelpunkt des Projekts steht jedoch kein marktreifes Produkt, es geht um Motivation.
Autonome Pflanzenerkennung ist kompliziert
Die Fahrt zwischen den Pflanzenreihen auf einem Feld meistert der Heilbronner Roboter bereits sehr gut. Eine weitere Aufgabe ist die automatische Erkennung von Unkraut, daran arbeite das interdisziplinäre Team, erklärt Benedict Bauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Heilbronn und Projektbetreuer. An der Unkrauterkennung und anschließender punktueller Bekämfpung arbeite das Team noch.

Lenkung war komplizierte Eigenentwicklung
"FloriBot" hat etwa die Größe von zwei Bierkästen, die mit einem Knickgelenk verbunden sind. Der Antrieb funktioniert über Elektromotoren. Lenken kann der Roboter durch sich unterschiedlich schnell drehende Räder, was eine programmiertechnische Herausforderung gewesen sei. Mittlerweile fährt "FloriBot" aber meist zielsicher und schafft dank der speziellen Bauweise auch sehr enge Wendekreise.
Motivation für Studierende
In "FloriBot" stecken bereits hunderte Arbeitsstunden, gezählt werde nicht. Ziel sei es aber nicht, am Ende ein Produkt zu verkaufen, vielmehr gehe es darum die Studierenden zu motivieren, erklärt Bauer. Zwar hat die Hochschule Heilbronn nichts mit Agrarwirtschaft zu tun, aber das hat das Team nicht davon abgehalten, im Bereich Landwirtschaft zu entwickeln und Erfolge zu feiern.
Für die angehenden Ingenieure sei es wichtig, ein motivierendes Projekt zu haben, erklärt der Projektbetreuer. Dafür wurde das Thema "nachhaltige Zukunft der Landwirtschaft" gewählt, anstatt beispielsweise einen militärischen Roboter. Und interessante Projekte, die Spaß am Studieren machen, sind offenbar immer wichtiger, denn gerade im Ingenieurbereich fehle zunehmend der Nachwuchs, so Bauer weiter.

Revolution in der Landwirtschaft denkbar
Auf deutschen Feldern prägen noch immer große Traktoren das Bild der Landwirtschaft. Es gibt jedoch bereits Unternehmen, die kleinere autonome Roboter entwickeln, mit denen sehr zielgenau die Kulturen auf dem Feld bearbeitet werden können. Ein Kleinroboter wie der "FloriBot" sei bei diesen Arbeiten sehr vorteilhaft.
Dank eines geringen Gewichts würde er beispielsweise den Boden weniger verdichten und könnte ohne viel Arbeitsaufwand exakt dort Unkraut bekämpfen oder Nutzpflanzen düngen, wo es notwendig ist. Das könnte beispielsweise den Pestizidbedarf enorm senken und so auch der Umwelt zugute kommen.