Im Herbst 2021 starb der letzte Gepard, den Hans-Peter Gaupp gehalten hatte. Jetzt wünscht er sich ein neues Tier. Seit 40 Jahren halte er Geparden, so Gaupp im Interview mit dem SWR Studio Heilbronn. Er war in vielen Sendungen und Talkshows mit den afrikanischen Raubkatzen zu Gast.
"Ein Leben ohne Gepard kann ich mir gar nicht vorstellen. Noch habe ich ein paar Jahre vor mir und ich hoffe, ich kann die auch noch mit einem Geparden genießen."
Suche im Netz löst Streit aus
Er suchte im Internet per Inserat nach einem neuen Geparden. Das bekam die Tierschutzorganisation PETA mit. Sie forderte ihn schriftlich auf, die Suche zu unterlassen. Die Kritik: Geparden und andere exotische Wildtiere gehören in die freie Wildbahn, nicht in Privathaltung.
"Geparden sind die schnellsten Landtiere der Welt. Sie leben in einem riesigen Gebiet, gehen natürlich auch ihren Instinkten nach und das kann in Gefangenschaft niemals so stattfinden wie im natürlichen Lebensraum."
Der Handel mit exotischen Tieren floriere, so PETA. Gerade in den sozialen Netzwerken gibt es einen Trend, sich mit Raubkatzen ablichten zu lassen. Menschen reicht es nicht mehr, nur eine Katze oder einen Hund als Haustier zu haben, sie wollen ein wildes Tier, meint Hoger. "Menschen wie Herr Gaupp, die in der Öffentlichkeit stehen, befeuern durch solch eine Haltung diese Nachfrage."
Kritik auch an der Gesetzgebung
Im Land Baden-Württemberg ist der Handel mit Wildtieren möglich. Auch daran gibt es Kritik von PETA. Die Tierschutzorganisation fordert ein generelles Verbot.
Die Landesregierung hat sich im Koalitionsvertrag vorgenommen, noch in dieser Legislaturperiode eine Art Eignungsnachweis einzuführen. Ein Verbot der Wildtierhaltung ist nicht geplant.
Genügend Platz für Geparden?
Der Hotelier Hans-Peter Gaupp betont seine Erfahrung und dass er alle Vorgaben einhalte, die es zur Gepardenhaltung gibt. 80 Quadratmeter seien für ein Gepardengehege vorgeschrieben. Er halte seine Tiere auf 700 Quadratmetern, "also fast das Zehnfache und das reicht", sagt er.
Die Tiere bewegen sich mit zunehmendem Alter immer weniger. "Ein Gepard läuft in der freien Wildbahn auch nur 300 Meter bei der Jagd, wenn er die Beute dann nicht hat, bleibt er stehen", sagt Gaupp. Seine Geparden werden fast doppelt so alt wie in ihrem ursprünglichen Lebensraum.
In Gefangenschaft haben sie nicht den Stress, ihre Beute verteidigen zu müssen. Dazu kommt, dass eine Tierärztin sich mit um sie kümmert. Die Tiere werden regelmäßig entwurmt und verletzten sich auch nicht bei der Jagd.
Gaupp hat Angebot von einem Zoo
Alle seine Geparden waren Tiere, die er aus Gefangenschaft bekommen hat. Manche stammen aus dem Privatbesitz von Leuten, die sich durch eine Krankheit oder aus anderen Gründen nicht mehr um die Tiere kümmern konnten. "Die können sie nicht einfach mal so auswildern", sagt Gaupp.
Inzwischen gibt es ein Angebot eines Zoos. Ein zweijähriger Gepard mit einem Geburtsfehler, der sich nicht zur Zucht eignete, könnte bald in die Parkvilla in Heilbronn einziehen.