Die Polizei in Heilbronn begrüßt das schnelle Strafverfahren in Heilbronn. Das Modellprojekt ist in Heilbronn in diesem Jahr neu gestartet. Straftaten können damit innerhalb kürzester Zeit innerhalb von Tagen vor Gericht landen und zu einem Urteil kommen.
Im ersten Fall ist ein Mann nach einem Angriff auf Polizeibeamte an Silvester innerhalb einer Woche verurteilt worden. Aber das Modell hat hohe Anforderungen und belastet teilweise auch zusätzliche die Justiz.
Polizeibeamte werden für beschleunigte Verfahren geschult
Am Heilbronner Amtsgericht und in der Staatsanwaltschaft sind für das beschleunigte Verfahren Stellen geschaffen worden. Bei der Polizei wird dafür geschult. Denn bereits bei der Polizeiarbeit werde entschieden, ob eine Straftat für das beschleunigte Verfahren geeignet ist, erklärt Daniel Fessler, Sprecher im Heilbronner Polizeipräsidium.

"Grundsätzlich ist da kein Mehraufwand zu verzeichnen. Aber der zeitliche Druck ist da. Wir haben gewisse Richtlinien einzuhalten und es muss alles ein bischen zügiger und schneller laufen."
Schnelle Erfolge freuen Polizeibeamte
Schnelle Urteile sind auch erfreulich für die Polizeiarbeit, so Fessler, dann könnten Beamte schneller die Ergebnisse ihre Arbeit sehen. Momentan ist jedoch der Fall von Silvester noch der einzige in Heilbronn. Weitere Fälle werden geprüft, allerdings werde das beschleunigte Verfahren nur auf künftige Straftaten angewendet.

Schnelle Verfahren sind kein Allheilmittel
Das beschleunigte Verfahren dient jedoch nicht dazu, hohe Aktenstapel in der Justiz schnell abarbeiten zu können. Tatsächlich, so heißt es aus der Justiz, sei das beschleunigte Verfahren sogar deutlich aufwendiger als normale Strafverfahren, weil zu den normalen Aufgaben auch noch eine sehr schnelle Terminabsprache kommen muss. Und das Ergebnis muss auch beim beschleunigten Verfahren heißen: Richtigkeit vor Schnelligkeit. Deshalb werden auch nur Fälle im Schnellverfahren bearbeitet, die einfach gelagert ohne komplizierte Sachverhalte sind.