Die Landtagswahl 2021 ist geprägt durch die Corona-Pandemie. Nicht nur was die Art und Weise von Wahlkampf und Durchführung der Wahl selbst angehen, sondern auch das Wählerverhalten. Wie zufrieden die Baden-Württemberger mit ihrer grün-schwarzen Regierung im Land sind, spiegelt sich ein Stück weit auch in der Stadt Heilbronn.

Hier dürfte es besonders spannend werden, holte doch die Grünen-Mandatsträgerin Susanne Bay vor fünf Jahren zum ersten Mal überhaupt für ihre Partei in Heilbronn das Direktmandat - damals so etwas wie eine kleine Sensation in der bis dahin langjährigen unangefochtenen CDU-Hochburg Heilbronn.
Konkurrenzsituation zwischen Grün und Schwarz
Dieses Mal allerdings hat sie einen bekannten Gegenspieler von der CDU: Thomas Strobl, der stellvertretende Regierungschef und Landesinnenminister. Das ist zweifellos "eine Konkurrenzsituation", wie auch Bay sagt. Und für beide geht es ums Ganze, bestätigt auch Innenminister Strobl: "Wie wir die letzten fünf Jahre aus Sicht der CDU schmerzlich erfahren haben, gibt es beim CDU-Kandidaten nur die Möglichkeit der direkten Wahl."

Strobl setzt dabei auf seine jahrzehntelange Politik-Erfahrung, sowohl auf Bundes- als auch Landesebene, und auf sein Netzwerk, wie er sagt.
"Ich habe ein ganz gutes Telefonbuch nach Stuttgart und Berlin und ich traue mir zur, Dinge auch tatkräftig durchzusetzen."
Das will der Jurist auch in Zukunft voll und ganz im Landtag machen. Strobl hat in seiner Heimatstadt Heilbronn bekannte Unterstützer, die sich unter anderem zum "Feundeskreis Thomas Strobl"zusammengeschlossen haben.
Corona-Pandemie als Herausforderung im Wahlkampf
Sowohl der Landesinnenminister als auch die Grünen-Kandidatin Bay standen im zurückliegenden Wahlkampf in Corona-Zeiten vor der Herausforderung, das Wahlvolk zu erreichen - und selbst Rückmeldung zu bekommen. Das war pandemiebedingt größtenteils nur digital möglich.
"Es fehlt der Kontakt mit Menschen, sich zu unterhalten und ein Gefühl dafür zu bekommen und rückgespiegelt zu bekommen, wie kommt es an, was man sagt und gibt es noch Klärungsbedarf."
Konkurrenz von anderen Parteien
Und so bliebt eine Einschätzung schwierig, wer in Heilbronn das Direktmandat holt: ob wiederholt Bay oder doch Strobl – oder überraschenderweise ein Kandidat einer anderen Partei. Die Stadt hatte schon in der abgelaufenen Legislaturperiode ein besonderes Alleinstellungsmerkmal. Nirgendwo sonst im Land gab es einen Wahlkreis mit gleich vier Landtagsabgeordneten, von den Grünen, der AfD, der SPD und der FDP: Neben der Grünen Susanne Bay waren das Rainer Podeswa von der AfD, Rainer Hinderer von der SPD sowie Nico Weinmann von der FDP. Es wird also spannend in Heilbronn beim Kampf um die Plätze im Landtag.