Um die Klimaziele zu erreichen, hat der Heilbronner Gemeinderat am Donnerstag eine Grundsatzentscheidung zum Thema Windkraft getroffen. Bei der Energieversorgung will die Stadt künftig unabhängiger werden, was bedeutet, dass man nicht nur zum Flächenziel des Landes und der Region Heilbronn-Franken einen Beitrag leisten will, sondern auch die Klimaneutralität der Stadt erreichen möchte.
Windkraftausbau: Welche Standorte kommen in Heilbronn infrage?
In einem nächsten Schritt sollen nun mögliche Standorte geprüft werden. Es seien noch keine konkreten Flächen in der Diskussion, heißt es auf Anfrage bei der Stadt. Laut Energieatlas Baden-Württemberg gibt es auf Heilbronner Gemarkung aber sogenannte Windpotentialflächen. Diese befinden sich vor allem zwischen den Stadtteilen Kirchhausen und Biberach in Richtung A6, sozusagen auf freiem Feld. Insgesamt 320 Hektar sind demnach als "geeignet" ausgewiesen.
Nach SWR-Recherchen käme auch eine Waldfläche oberhalb des Gaffenbergs infrage. Nun werde geprüft, wie hoch der Ertrag auf den möglichen Flächen wäre, wie viele Windkraftanlagen Platz fänden und ob es Beeinträchtigungen für Anwohner geben könnte.
Windkraft soll zur Erreichung des Landesziels beitragen
Heilbronn wolle in den kommenden Jahren erneuerbare Energien und damit auch Windkraft ausbauen, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Das Flächenziel des Landes und der Region Heilbronn-Franken sieht vor, dass rund 1,8 Prozent der Landesfläche für Windkraftanlagen genutzt werden sollen.
"Mit seiner Entscheidung hat sich der Gemeinderat auch das Mitspracherecht bei der Festlegung der Flächen gesichert."
Der Beschluss hat keine geringe Tragweite. Denn würden die Ziele in den einzelnen Regionen nicht erreicht, dürften "Windenergieanlagen ab 2028 im Außenbereich fast überall errichtet werden."
Stadt will bis 2035 treibhausgasneutral werden
Der Ausbau der Windenergie soll auch zur Klimaneutralität der Stadt Heilbronn beitragen. Die Stadt Heilbronn hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 treibhausgasneutral zu werden. Die Stadtverwaltung will dieses Ziel sogar noch fünf Jahre früher erreichen.
Windenergie könnte hier einen entscheidenden Beitrag leisten, heißt es auch schon im Klimaschutz-Masterplan der Stadt vom Januar 2023. Dieser beschreibt ein Szenario etwa 15 bis 20 Windkraftanlagen. Auch die Region könne langfristig davon profitieren, heißt es.
Konkrete Projekte ausarbeiten
Jetzt gelte es, den Ausbau von Windkraftanlagen zu prüfen, Flächen auszuweisen und konkrete Projekte auszuarbeiten. Dazu zähle auch die finanziellen und rechtlichen Fragen zu klären sowie mögliche Betreibermodelle und kommunale Wertschöpfungsmöglichkeiten zu klären.