Denen, die bisher Bedenken vor einer Impfung in einem der Impfzentren hatten, fällt in diesen Tage sicher ein Stein vom Herzen: Denn nun impft auch der eigene Hausarzt gegen Corona. Und auch die Praxen zeigen sich motiviert.
Impfstoff endlich bei den Hausärzten angekommen
Die Hausärzte ließen es am Dienstagmorgen noch langsam angehen. Der Grund: Selbst die Apotheken, die den Impfstoff an die Hausärzte weitergeben sollen, hatten ihn noch gar nicht. Er sollte im Laufe des Tages kommen, sagte der Apotheker Dieter Harfensteller aus Heilbronn dem SWR Studio Heilbronn. Und er kam auch.
"Zu meiner großen und angenehmen Überraschung wurde tatsächlich pünktlich geliefert. Wir haben ja gesagt bekommen, es kommt gegen Mittag und es war gegen Mittag da. Wir konnten dann gleich die Ärzte beliefern."
Ärzte berichten nur teilweise von einem Anrufer-Ansturm
Dr. Manfred Frenzel, Arzt aus Ellhofen (Kreis Heilbronn), hatte mit einem Ansturm an Anrufern gerechnet, bisher sei aber alles noch in Maßen gelaufen, sagte er am Dienstagmorgen.
"Es sind noch ganz viele Ü80 unterwegs, die jetzt noch geimpft werden möchten, gerade weil jetzt die Hausärzte impfen. Ich bin mir sicher, dass jetzt die Impfnachfrage steigen wird."
Frenzel hat die meisten Termine erst ab Mittwoch vereinbaren lassen. Um die Terminvergabe zu schultern sei viel Engagement nötig, so Frenzel, auch von seinen medizinischen Fachangestellten. Diese haben auch an Karsamstag Telefondienste übernommen.
Bei dem Impfstoff handelt es sich um Biontech. Die Hausärzte weisen unterdessen darauf hin, dass sie die Termine nach den Prioritäten vergeben. Einige Hausärzte berichten von einer Flut von Anrufen.
Geringe Impfmengen pro Praxis
Generell sind die Impfmengen noch gering. In den nächsten zwei Wochen werden pro Praxis knappe 20 Impfdosen Biontech verimpft. Bis zum Ende des Monats kommen auch Astrazeneca und Johnson & Johnson dazu. Der Biontech-Impfstoff muss wegen der kurzen Lagerfähigkeit immer bis zum Wochenende verimpft werden.
Frenzel bittet bei den vielen Herausforderungen in den ersten Wochen noch um Geduld. Denn die Abläufe einzuüben sei sowohl für die Patienten als auch für die Praxisangestellten schwierig.