Am 5. April beginnt die Hauptverhandlung gegen einen mutmaßlichen sogenannten "Reichsbürger" aus Boxberg-Bobstadt (Main-Tauber-Kreis). Der 55-Jährige soll im April vergangenen Jahres versucht haben, mehrere Polizeibeamte zu töten, als diese einen Durchsuchungsbeschluss wegen illegalen Waffenbesitzes vollstrecken wollten.
Feuergefecht bei Durchsuchungsbeschluss
Am 20. April wollte ein SEK-Team bei dem mutmaßlichen "Reichsbürger" in Boxberg-Bobstadt nach einer illegalen Waffe suchen. Die Spezialkräfte hätten sich an diesem Morgen durch laute Rufe und ein Martinshorn als Polizisten zu erkennen gegeben, so die Bundesanwaltschaft.
Statt der Aufforderung nachzukommen, das Haus zu verlassen, soll der Mann durch die geschlossenen Rollläden auf die Einsatzkräfte geschossen haben. Ein Polizist wurde dabei an den Beinen getroffen, ein weiterer wurde leicht am Ellbogen verletzt, als er sich vor dem Beschuss schützen wollte. Rund zwei Stunden verschanzte sich der Mann in dem Haus, so die Bundesanwaltschaft. Erst dann konnte er festgenommen werden.
Angeklagter vertrete Reichsbürger-Ideologie
In der Wohnung wurden unter anderem drei Schnellfeuergewehre und über 5.000 Schuss Munition gefunden. Laut Generalbundesanwalt vertrete der Angeklagte eine "Reichsbürger"-Ideologie, bei der er die Existenz der Bundesrepublik leugne und auch ihre Repräsentanten, wie Polizeibeamten, nicht anerkenne. Der Mann sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft.