Die gestiegenen Preise für Gas sorgen gerade bei der Glasindustrie für große Probleme. Laborglas Lenz in Wertheim (Main-Tauber-Kreis) stellt aus Glasrohren und Kolben Laborgeräte für chemische und wissenschaftliche Labors her. Im Einkauf ist Glas schon zwei Mal teurer geworden in diesem Jahr und eine Ankündigung über eine Erhöhung im zweistelligen Prozent-Bereich für den Jahreswechsel liegen bereits vor, hat Geschäftsführerin Sabine Eberhard dem SWR gesagt.
Energiepreise um Vielfaches gestiegen
Bei der Weiterverarbeitung kommen die gestiegenen Energiepreise dann im eigenen Haus dazu. Das Gas werde ab dem neuen Jahr etwa das Viereinhalbfache kosten wie bisher, der Strom etwa viermal teurer, so Eberhard. Sie fasst zusammen: Glas wurde teurer, das Gas brauche die Firma für die Prozesswärme und ohne Strom gehe gar nichts.
Suche nach Alternativen läuft
Zur Minderung der Kosten hat das Unternehmen bereits Teile des Erdgases auf Propangas umgestellt. Damit soll erst einmal die Produktionshalle beheizt werden, so könne ein Drittel des Erdgases ersetzt werden. Theoretisch könnte auch die Prozesswärme mit Propangas generiert werden, sagt sie. Propangas ruße aber, hier kämen dann Schwierigkeiten dazu, die Halle schadstoff- und rußfrei zu halten. Mit größeren Investitionen wäre das aber möglich.
Forderung nach einem Preisdeckel für Gas
Ein Eingriff wie ein Preisdeckel für Gas wäre nicht schlecht, sagt Eberhard, um planen zu können. Sie befürchtet, wenn sie jetzt eine Preisliste für Januar mache, müsse sie diese vielleicht Wochen später schon wieder verändern. Das sei auf der einen Seite Aufwand und andererseits wolle sie so mit ihren Kunden auch nicht umgehen.