Gipfeltreffen der Weltmarktführer in Schwäbisch Hall (Foto: SWR, Simon Bendel)

Thema Nachhaltigkeit als große Chance

Gipfeltreffen der Weltmarktführer in Schwäbisch Hall endet

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Peter Wedig

Zweieinhalb Tage wurde über die Zukunft des deutschen Mittelstandes diskutiert. Das Fazit der meisten Teilnehmer: Man sei vorne mit dabei, aber das sei kein Selbstläufer.

Das Gipfeltreffen der Weltmarktführer in Schwäbisch Hall ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Seit Dienstag wurde hier über die Zukunft des deutschen Mittelstandes diskutiert, unter dem Motto: "Von den Besten lernen".

Hörte man sich vor Ort um, haben die Teilnehmer die aktuelle Position des Standorts Deutschland so beschrieben: Man sei international vorne mit dabei, aber man müsse auch daran arbeiten, dass dies so bleibe. Gerade das Thema Tempo wäre ein Faktor. Manche Dinge würden in anderen Staaten einfach schneller laufen, seien es Genehmigungen oder der Ausbau der Infrastruktur - sowohl digital als auch in Form von Straßen oder Flughäfen, meint zum Beispiel Johann Schmalzl, Vorstandsvorsitzender der Würth-Stiftung

Nachhaltigkeit als große Chance

Am Abschlusstag stand das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt, für viele Firmen ein immer wichtigerer Faktor. Und das trotz der laufenden Krisen.

"Erstmal ist es glaube ich ganz, ganz wichtig, dass man es als Chance betrachtet, und nicht als Bürde. Und die Chancen sind, denke ich, immens."

Für die Firmen sei Klimaschutz trotz mancher Skepsis eine große Chance, sagt Lisa Reethen von Bosch Climate Solutions: Wenn am Ende ein Unternehmen sein Produkt mit weniger Material- und Energieaufwand herstellen könne, bei gleichzeitig bleibender Funktionalität und Qualität, dann sei das natürlich deutlich wirtschaftlicher. Einige Firmen seien hier weit vorne mit dabei, würden das aber gar nicht so sehr nach außen kommunizieren, sagt Reethen.

Es gebe durchaus auch Firmen, die auf dem Gebiet bisher "ein bisschen gepennt" haben. Mit dem Argument, dass es momentan doch andere Probleme gebe. Doch da sei es erst recht wichtig, wieder aufzuholen und auch, "dass man den Schwung wieder mitnimmt".

Ein Weltmarktführer muss dynamisch sein

Dynamik ist für Alexander Michnov, Head of Strategic Sales bei SAP, ein wichtiges Merkmal für einen Weltmarktführer. Das bedeute auch, sich weiterzuentwickeln, zum Beispiel beim Thema Nachhaltigkeit. Investoren würde heute nur wenig interessieren, wie es einer Firma vor 20 Jahren ging, sondern wie sie langfristig aufgebaut sei.

"Wir sind gut gewesen. Die Technologien vor 20 Jahren sind wirklich schön gewesen, aber wir sind nicht dynamisch genug. Und da glaube ich, kann man einiges noch besser machen."

Für SAP zeichnet er dabei momentan das Bild eines Monolithen. Für die Zukunft müsse man sich dagegen deutlich modularer aufstellen. Denn wenn man jetzt nicht manche Dinge entschlossen angehe und massiv ändere, würde Michnovs Meinung nach Deutschland als Standort irgendwo im Mittelfeld landen.

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