Die Anfeindungen und Gewalt, die Polizei und Rettungskräfte etwa an Silvester erlebt hatten, schrecken die Jugendlichen am Mönchsee-Gymnasium in Heilbronn nicht ab. Gerne engagieren sie sich im Schulsanitätsdienst.
Engagement aus verschiedensten Gründen
Die Treffen der Gruppe finden nach dem Unterricht statt. Nicht selbstverständlich, dort aufzukreuzen. Auf Nachfrage, warum sich die Jugendlichen dort engagieren, sagt eine Schülerin dem SWR, in der Familie habe es einige Vorfälle gegeben, da wäre es hilfreich, Ersthelferfertigkeiten zu haben. Ein anderer meint, wenn man sich helfe, komme man weiter, außerdem mache es Spaß, zusammenzuarbeiten. Wieder ein anderer Schüler will später Medizin studieren, als Einstieg sei der Schulsanitätsdienst "richtig cool".
Mehr als eine Million Schulunfälle bundesweit
Laut BARMER Krankenkasse gibt es in Deutschland jährlich mehr als eine Million Schulunfälle. Das wissen auch die Schülerinnen und Schüler des Mönchsee-Gymnasiums. Sie erzählen von ausgeschlagenen Zähnen und Stürzen auf den Kopf. Der Leiter der Gruppe, Fabian Lindenmayer, ist auch Sportlehrer, er hatte gleich zu Beginn seiner Laufbahn zwei Schüler mit gebrochenen Unterarmen im Sportunterricht, erzählt er. Für solche Situationen sind er und seine Gruppe jetzt gerüstet, einen Erste-Hilfe-Kurs haben sie vor Kurzem absolviert.

DRK Heilbronn hofft auf Nachwuchs
Das Deutsche Rote Kreuz hofft darauf, in den Schulsanitätsdienstgruppen Nachwuchs finden zu können. Der Gruppe am Mönchsee-Gymnasium überreichte das DRK zusammen mit der BARMER Krankenkasse einen Juniorhelfer-Rucksack. Mit allem, was man für Erste Hilfe braucht, so heißt es. Sophie Dörjer, Kreisjugendleitung vom DRK Heilbronn, sagte dem SWR, sie würden sich freuen, wenn einzelne Schülerinnen oder Schüler danach in den Ortsgruppen mit dabei wären. Das seien die Retterinnen und Retter von morgen.
Forderung nach gesellschaftlicher Debatte Sicherheitsgipfel: "Klare Kante" bei Gewalt gegen Einsatzkräfte in BW
Wie kann man der Gewalt gegen Rettungskräfte und Polizei begegnen? Bei einem Treffen im BW-Innenministerium wurde über die Silvesternacht in Baden-Württemberg diskutiert.
Gewalt gegen Rettungskräfte schreckt die Jugendlichen nicht ab
Die Gewalt gegen Rettungskräfte - etwa an Silvester - schrecke die Jugendlichen aber nicht davon ab, sich so für andere zu engagieren, sagen sie alle. Sie verurteilen die Taten auf das Schärfste. So was mache man nicht, das sei politisch überhaupt nicht korrekt, sagt ein Schüler. Sie hätten es nicht verdient, angefeindet zu werden, ein anderer.